: Es geht nicht nur um Pfusch
Betr.: „Rat und Tat bei Ärztepfusch“, taz-extra Gesundheit vom 17. 2. 2007
Mit dem Bericht hat die taz der Unabhängigen Patientenberatung Hamburg einen Bärendienst erwiesen, ist diese doch vor zwei Wochen angetreten, neben den etablierten Beratungsstellen ihre Position zu suchen. Und da ist eine Emotionalisierung wenig hilfreich. Sachliche und fachlich-kompetente Beratung soll den Hamburgern geboten werden – und dazu passt der Begriff „Ärztepfusch“ nicht: Um das Beschwerdemanagement bei Behandlungsfehlern und anderweitigen Problemen zwischen Ärzten und Patienten soll es (hoffentlich!) gehen. Und so wenig wie jede Falschmeldung einer Zeitung eine Lüge oder jeder Wechselgeld-Irrtum an der Supermarktkasse ein Betrug ist, so wenig steht hinter jedem ärztlichen Fehler grobe Fahrlässigkeit, sprich: Pfusch. Hier handelt es sich um einen behutsam zu behandelnden Bereich der Beratung – und gewiss nur einen von vielen, deretwegen sich Anrufer an die UP wenden sollen. JÖRG EHLERT, Allgemeinarzt, Ahrensburg