: Strafzahlung bevorzugt
INKLUSION Brandenburg will bis 2016 neue Arbeits- und Ausbildungsplätze für Behinderte schaffen. Immer mehr Unternehmen zahlen lieber eine Abgabe
Brandenburg will weitere Arbeits- und Ausbildungsplätze für Behinderte schaffen. Dafür setze die rot-rote Regierung auf Landesebene ein bundesweites Projekt fort, teilte Arbeitsminister Günter Baaske (SPD) am Dienstag in Potsdam mit. Bis 2016 sollen mehr als 65 betriebliche Ausbildungsplätze und über 200 Arbeitsplätze entstehen. Für das Programm stünden insgesamt 6,5 Millionen Euro zur Verfügung, kündigte Baaske knapp fünf Wochen vor der Landtagswahl an. Beteiligt sind die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit und das Landesamt für Soziales und Versorgung.
Das Gemeinschaftsprojekt „Inklusive Ausbildung und Arbeit“ baut auf einer Kooperation von Bund und Ländern auf, für die für den Zeitraum 2011 bis 2018 bundesweit 100 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Nach Brandenburg fließen laut Ministerium 2,8 Millionen Euro. Als eines der wenigen Bundesländer habe Brandenburg alle Zielvorgaben erreicht, so Baaske. Laut Ministerium sind in den vergangenen zwei Jahren 51 Ausbildungsplätze und 226 Arbeitsplätze für ältere schwerbehinderte Menschen entstanden.
„Viele Menschen mit Behinderung brauchen auch weiterhin eine besondere Unterstützung“, so der Minister.“
Laut Ministerium zahlen jedoch etliche Firmen lieber eine Abgabe, als einen Behinderten einzustellen. Rund 12,41 Millionen Euro flossen im vergangenen Jahr für 2012 als sogenannte Ausgleichsabgabe von 2.310 Unternehmen. Dies war eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr: 2012 wurden rund 11,28 Millionen Euro (für 2011) gezahlt – von 2.233 Arbeitgebern.
In Brandenburg leben nach Ministeriumsangaben etwa 435.000 Menschen mit Behinderungen, rund 310.000 von ihnen sind schwerbehindert. (dpa)