Matthäus gegen Hitzfeld

Es lief die 80. Minute. Lothar Matthäus zeigte Ottmar Hitzfeld an, ihn auszuwechseln. Der Trainer gehorchte, Matthäus verließ das Feld. Später werden beide sagen, dass sie sich im festen Glauben an den Sieg falsch entschieden haben. Das Champions-League-Finale 1999 gegen Manchester war aber noch nicht gelaufen, in der Nachspielzeit drehten die Engländer den 0:1-Rückstand zu einem 2:1-Sieg. Die wohl bitterste Niederlage für Matthäus als Spieler und Hitzfeld als Trainer. Heute treffen sie sich wieder, beim Duell Bulgarien gegen die Schweiz. Erneut geht es um viel. Beiden Teams fehlen in Gruppe G sieben Punkte auf Tabellenführer Montenegro. Wer verliert, hat kaum noch Chancen auf die EM-Endrunde. Von einem reinen Freundschaftstreffen der einstigen Leidensgenossen kann also nicht die Rede sein: „Es ist schon speziell, und ich freue mich auf die Begegnung“, sagt Hitzfeld. „Aber die Partie lautet nicht Matthäus gegen Hitzfeld, sondern Bulgarien gegen die Schweiz.“ Das weiß auch Matthäus: „Ottmar hat mir am Montag alles Gute zum 50. Geburtstag gewünscht – nur keinen Sieg gegen die Schweiz.“ Versuchen wird er’s trotzdem.