HHLA: Geplanter Überstunden-Stopp stößt auf Kritik

Hamburger Politik und Wirtschaft appellieren an HHLA-Arbeitnehmer: Standort nicht beschädigen

Der Streit über die Teilprivatisierung der Hafengesellschaft HHLA hält an. Politik und Wirtschaft kritisierten gestern den angedrohten Überstunden-Stopp bei der HHLA und appellierten an den Konzernbetriebsrat, sich seiner Verantwortung bewusst zu sein und den Standort nicht zu beschädigen. Der Senat bezeichnete die Drohung als „überzogen und nicht gerechtfertigt“. Der Industrieverband Hamburg (IVH) erklärte, von einem Stillstand im Hafen wären zahlreiche weitere Unternehmen und über 100.000 unbeteiligte Arbeitnehmer betroffen.

Der HHLA-Konzernbetriebsrat hatte zuvor einen Überstunden-Stopp ab dem 12. März angedroht, falls der Senat die geplante Teilprivatisierung des größten Hamburger Hafenbetriebs weiter verfolge. Ohne Überstunden könnten im Hamburger Hafen größere Probleme und Staus beim Containerumschlag auftreten, da rund ein Drittel der Arbeitsleistungen durch Überstunden erbracht wird.

Der Senat erneuerte seine Position, dass durch die Teilprivatisierung das Unternehmen weder ausgeplündert noch zerschlagen werde. „Ein Streik wird dem Hafen in starkem Maße schaden“, heißt es in der Senatsmitteilung, obgleich der Konzernbetriebsrat bislang nicht von einem „Streik“ gesprochen hatte. „Da eine Abwanderung von Kunden nicht auszuschließen ist, gefährden die HHLA-Mitarbeiter bei einem Streik nicht nur ihre eigenen, sondern auch die Arbeitsplätze von vielen Beschäftigten in Kollegenbetrieben.“ DPA