DAILY DOPE (489)

Der Internationale Radsportverband gibt sich in diesen Tagen alle Mühe, sich als Kämpfer wider das Doping zu positionieren. Nachdem die UCI den Freispruch des mit Clenbuterol erwischten Tour-de-France-Siegers Alberto Contador vor dem Internationalen Sportgerichtshof angefochten hat, diskutiert sie nun weitgehende Maßnahmen, die die Profis vom Dopen abhalten sollen. Eine erste, mit der ein schneller Wiedereinstieg überführter Profis nach ihrer Sperre erschwert werden soll, könnte bald schon eingeführt werden. So sollen die Pharmaradler nach ihrer Sperre eine Zeit lang keine Punkte im UCI-Ranking sammeln können. Nach diesem Ranking werden die Teams in die verschiedenen Leistungsklassen eingeordnet. Es könnte für die Rennställe also wenig attraktiv sein, ehemals gesperrte Radler zu beschäftigen.

Mit einer anderen Regel sollen Betreuer und Manager vom Radsport ferngehalten werden, die in ihrer Karriere mit Doping in Verbindung gekommen sind. Damit könnten die Pläne von Manolo Saiz, der als Chef des Teams Liberty Seguros einst eng mit dem Dopingarzt Eufemiano Fuentes zusammengearbeitet hat, durchkreuzt werden. Der Spanier plant eine Rückkehr in den Radsport. Ehemalige Sportbetrüger, die bereits im Radsport arbeiten, soll diese Regel indes nicht treffen. Bjarne Rijs, Tour-Sieger von 1996 und geständiger Epo-User, dürfte weiter als Teamchef von Saxo-Bank arbeiten. Auch Kim Anderson, sportlicher Leiter von Team Leopard, dürfte dem Radsport erhalten bleiben, obwohl er in seiner aktiven Karriere des Öfteren positiv getestet worden und als erster lebenslang gesperrter Profi in die Geschichte seines Sports eingegangen ist. ARUE