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Archiv-Artikel

Entwarnung in Sachen Ebola

GESUNDHEIT Ebola-Verdacht entpuppt sich als Malaria. Senator Czaja: „Wir sind für den Ernstfall gerüstet“

Von STA

Der erste Verdacht auf einen Ebola-Fall in Berlin hat sich nicht bestätigt. Tests ergaben bei der am Dienstag in einem Pankower Jobcenter zusammengebrochenen Frau zwar eine Malaria-Erkrankung, aber keine Infektion mit der seit Frühjahr in Westafrika grassierenden und zumeist tödlich verlaufenden Krankheit. Auch bei vermeintlichen Ebola-Fällen in Hamburg und Frankfurt war es Mitte des Monats beim Verdacht geblieben.

In Pankow hatten die nach dem Kollaps benachrichtigten Rettungskräfte den zuständigen Amtsarzt gerufen, nachdem ihnen die Frau erzählte, sie sei noch vor gut einer Woche in Nigeria gewesen. Dort gab es Ende Juli einen ersten Ebola-Fall. Der Arzt leitete nach ersten Untersuchungen den für einen solchen Fall vorgesehenen Seuchenalarm ein. Polizisten sperrten daraufhin das Jobcenter, in dem sich mehrere hundert Menschen aufhielten, die Frau und jene im Jobcenter, die engeren Kontakt mit ihr hatten, wurden zur Infektionsstation der Charité gebracht.

Am späten Dienstagabend gab Charité-Sprecherin Manuela Zingl dann Entwarnung: „Alle Tests zum Nachweis auf Ebola waren bei der eingelieferten Patientin negativ.“ Stattdessen habe man Malaria feststellen können. Der 30-Jährigen gehe es „den Umständen entsprechend gut“, hieß es von der Klinikleitung.

Gesundheitssenator Mario Czaja (CDU) äußerte sich zufrieden mit der Art und Weise, in der Behörden und Mediziner mit der Situation umgingen. Die Alarmkette habe funktioniert, sagte er in der RBB-„Abendschau“, „wir sind für den Ernstfall gerüstet.“ Unter denjenigen, die am Dienstag über mehrere Stunden im Jobcenter eingesperrt waren, hatte es auch kritische Stimmen gegeben. Eine Mitarbeiterin der Behörde sprach gegenüber der taz von panikartigen Zuständen. Die Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei verlangte, Polizisten ein Papier in die Hand zu geben, „aus dem sie entnehmen können, wie sie sich in solchen Fällen zu ihrem eigenen Schutz am besten verhalten“. STA