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Archiv-Artikel

Dänen im Dialog

FEHMARNBELT Dänemarks Verkehrsminister Schmidt stellt sich auf einem Diskussionabend den Kritikern des Ostsee-Tunnels. Sein deutscher Amtskollege Ramsauer lässt den Norden weiter warten

Den Dialog zugesagt hatte die Bundeskanzlerin, die dänische Regierung führt ihn

Zugesagt hatte den Dialog die deutsche Bundeskanzlerin, die dänische Regierung führt ihn. Seine Gründe für den Bau eines Tunnels zwischen Schleswig-Holstein und Dänemark unter dem Fehmarnbelt will der dänische Verkehrsminister Hans Christian Schmidt (Liberale) heute Abend in der ostholsteinischen Kreisstadt Eutin auf einem Diskussionsabend erläutern.

Nicht dabei sein wird Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU). Nachdem Kanzlerin Merkel ihm im Januar „dringend angeraten“ hatte, ein „Fehmarn 21“ zu verhindern, hatte er zwar signalisiert, „vermutlich im Sommer“ zu Gesprächen mit den Gegnern des Projekts in die Region kommen zu wollen. Einen Termin aber gibt es bislang nicht.

Schmidt hingegen scheut das offene Wort offenbar nicht: Bei der Tagung, die vom DGB Nord veranstaltet wird, trifft er auf mehrere Kritiker des Projekts. Reinhard Meyer (SPD), Chef der Staatskanzlei von Mecklenburg-Vorpommern, befürchtet Nachteile für sein Bundesland durch die Fehmarnbelt-Querung. Bernd Friedrichs, Betriebsrat, bangt um die Existenz der Fährreederei Scandlines und von 800 Arbeitsplätzen, wenn die Fährlinie Puttgarden–Rødby ihre Fahrten über den Fehmarnbelt einstellen müsste. Und Malte Siegert, Leiter des Nabu-Vogelreservats Wallnau auf Fehmarn und Sprecher der Allianz gegen die Querung, ist grundsätzlich gegen den Bau des Tunnels unter der Ostsee.

Unterstützung erhält Schmidt hingegen von den Handelskammern Hamburg und Lübeck: In einem gemeinsamen Positionspapier, das heute Mittag veröffentlicht werden soll, wird die Querung des Fehmarnbelt als „wichtigstes Infrastrukturprojekt für Norddeutschland“ bezeichnet. Sie sei ein „Schlüsselprojekt für die zentrale Nord-Süd-Achse zwischen Skandinavien und Mitteleuropa“, heißt es in dem Papier, und schaffe „eine Wachstumsachse von der Metropolregion Hamburg über Lübeck bis nach Kopenhagen.“ SVEN-MICHAEL VEIT