: Betr.: kinotaz nord
A
Almost Normal USA 2005, R: Marc Moody, D: J. Andrew Keitch, Steve Balsarini / Originalfassung mit Untertiteln
„Verque(e)re Welt – oder alles ganz gewöhnlich? Brad hat einen Autounfall und findet sich anschließend in einer Realität wieder, in der Homosexuelle die Mehrheit bilden, Heteros diskriminiert werden und er 17 statt 40 Jahre alt ist. Endlich bekommt er doch noch die Chance, seinen Traum wahr zu machen, mit dem allercoolsten Typen der Schule auf den Abschlussball zu gehen. ‘Almost Normal‘ ist eine durchschnittlich unterhaltsame Highschool-Komödie, die man nur im Original mit deutschen Untertiteln anschauen kann. Die Idee, das Minoritäten-Majoritäten-Spiel mal umzudrehen, birgt großes komisches Potenzial, das von Regisseur Marc Moody aber leider nicht anständig ausgenutzt wird.“ (Sallys) HB
Die andere Seite des Mondes Kanada 2003, R: Robert Lepage, D: Robert Lepage, Anne-Marie Cadieux / Originalfassung mit Untertiteln
“Ein Mann mittleren Alters verdient sein Geld mit einem tristen Job im Telefonmarketing und zankt sich mit seinem erfolgreicheren Bruder. Er träumt davon, seinem freudlosen Leben zu entkommen, wobei die Raumfahrt der Fluchtpunkt seiner Phantasien ist. Regisseur Robert Lepage entwirft das thematisch wie formal vielgestaltige Porträt eines vom Leben enttäuschten Philosophen, dessen existenziellen Fragen er sich ernsthaft und zugleich voller Sinn für die Absurditäten des Seins widmet. Eine philosophierende Komödie, die einen reizvollen Bewusstseinsstrom produziert, dem man sich gern überlässt.“ (filmdienst) HH
Aprilkinder Deutschland 1998, R: Yüksel Yavuz, D: Erdal Yildiz, Inga Busch / Originalfassung mit Untertiteln
“Der junge Türke Cem arbeitet in der Wurstfabrik, sein Bruder schlägt sich auf der Straße mit kleinen Deals durch, und die kleine Schwester fängt gerade an, sich selbstbewußt den ersten Freund zu angeln. Eine Phänomenologie türkisch-deutschen Sprachgebrauchs und ein genau beobachtetes Familienportrait.“ (tip) HH
Arthur und die Minimoys Frankreich 2006, R: Luc Besson, D: Mia Farrow, Freddie Highmore
„Luc Besson gelingt mit seinem in einer Kombination aus Realfilm und Computeranimation gedrehten Kinderfilm um die Abenteuer eines Volks von Gartentrollen lediglich ein milde langweilendes Fantasy-Opus mit hässlichen Figuren, die gut und gerne der Ramschecke eines Spielzeugladens entsprungen sein könnten. Warum nur müssen diese Trolle immer spitze Ohren haben? Kann man sich da nicht einmal etwas Neues einfallen lassen? „Fantasy“ kommt doch schließlich von Fantasie und nicht von Drittverwertung längst ausgelutschter Ideen.“ (tip) H, HB, HH, HL, KI, OL
Auf demselben Planeten Deutschland 2002, R: Katrin Eißing
„‚Es macht nichts, wenn wir uns nicht so oft sehen können. Du weißt ja, wir sind auf demselben Planeten.‘ Dies sagt Arno, der Bruder der Filmemacherin, die sich auf eine Suche nach der eigenen Familie (irgendwo in Norddeutschland) und den Ursachen für die verschiedenen Probleme begeben hat. Warum ist Arno in den Wahnsinn und die Drogen abgedriftet, welche Rolle spielte die an Depressionen leidende Mutter, welche der inzwischen verstorbene Vater, der seine Ausbildung als Arzt noch zu Nazi-Zeiten erhalten hat? So entsteht ein zunehmend beklemmendes Familienbild, das hinter einer heilen Fassade zahlreiche Umbrüche und Spannungen hervorbringt.“ (Kommunalkino Bremen) HH
B
Babel USA 2006, R: Alejandro González Iñárritu, D: Brad Pitt, Cate Blanchett
„Der mexikanische Regisseur Alejandro Gonzáles Iñárritu stellt die babylonische Sprachverwirrung als metaphorisches Leitmotiv über ein kunstvolles Konstrukt von ineinander verwobenen Geschichten aus verschiedenen Ecken der globalisierten Welt. Ein Film über Liebe und Tod, Weltpolitik und Verteilungskämpfe, der trotz einiger Mängel im Detail große intellektuelle und emotionale Wucht entfaltet.“(tip) H, HB, HH, OL
Blood Diamond USA 2006, R: Edward Zwick, D: Leonardo DiCaprio, Djimon Hounsou
„Während des Bürgerkriegs in Sierra Leone in den 1990er-Jahren eröffnen diverse Parteien auf der Jagd nach einem riesigen Diamanten einen Nebenkriegsschauplatz. Der packende Abenteuerfilm arrangiert geschickt die Klischees und Stereotypen des Genres und verdichtet sich nicht zuletzt dank seines souverän agierenden Hauptdarstellers zu einem grandiosen Spektakel vor überwältigender Kulisse. Dabei schreckt er in seiner Figurencharakterisierung freilich nicht vor grober Schwarz-Weiß-Zeichnung zurück und unterläuft durch die Auslassung einiger politischer Bezüge seine eigene moralisierende Anklage.“ (filmdienst) H, HB, HH
Bobby USA 2006, R: Emilio Estevez, D: Harry Belafonte, Joy Bryant
„‚Bobby‘ spielt im Ambassador Hotel in Los Angeles und erzählt von den letzten Stunden vor Robert Kennedys Ermordung im Juni 1968. Mit einem der großartigsten Ensembles der letzten Jahre (darunter Harry Belafonte, Demi Moore, Anthony Hopkins und Sharon Stone) gelingt dem Regisseur Emilio Estevez ein bewegendes Zeitporträt. Selten sah man so viele Spitzenschauspieler so selbstlos agieren. Der Stafettenlauf der Stars gerät zum packenden Panorama der US-Gesellschaft der späten Sechziger. Der Episodenfilm beschreibt die Hoffnungen und Ängste von Menschen in einer Zeit des Umbruchs und zeigt, wie eine zerrissene Nation durch einen tödlichen Schuss geeint wurde.“ (Der Spiegel) H, HH, KI,
Die Brücke nach Terabithia USA 2007, R: Gabor Csupo, D: Josh Hutcherson, Annasophia Robb
„Zwei Kinder flüchten sich vor der Realität in tröstliche Fantasien. Von den anderen Kids werden die beiden permanent gehänselt und ausgegrenzt. Doch in ihren Träumen sind sie König und Königin ihres eigenen Reiches. Ihre realen Feinde (Schulhof-Fieslinge etc.) tauchen hier als Fabelwesen auf und werden prompt besiegt – beziehungsweise entwaffnend umarmt. In den USA ist der 1977 erschienene Roman von Katherine Paterson so berühmt wie berüchtigt. Reaktionäre Hardcore-Christen versuchen immer wieder, das kindgerecht philosophische Werk verbieten oder zensieren zu lassen, da es die christlichen Dogmen kritisch hinterfragt und Kinder „verunsichert“. Tatsächlich ist diese Adoleszenz-Ballade nachdenklich, bittersüß und mitunter tieftraurig. Kindheit und Heranwachsen werden als schmerzhafte Erfahrungen geschildert, auch wenn der optimistische Grundton nie verklingt.“ (Cinema) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
C
Cat on a Hot Tin Roof (Die Katze auf dem heißen Blechdach) USA 1958, R: Richard Brooks, D: Elizabeth Taylor, Paul Newman / Originalfassung mit Untertiteln
“Der Moralmief der fünfziger Jahre forderte Tribut, und so wurde Tennessee Williams’ Erfolgsstück für die Filmversion verändert: Das Ende ist versöhnlicher, Ehefrau Maggie (Liz Taylor) kann ihren trunksüchtigen Mann Brick (Paul Newman) zurückgewinnen; Bricks Krise wird mit einer gestörten Vater-Sohn-Beziehung erklärt und nicht, wie in Williams‘ Stück, mit dem Tod des in homosexueller Liebe Brick zugetanen Freundes. Trotzdem beeindruckt Richard Brooks’ Verfilmung des Spiels von schwächlichen Ehemännern und herrschsüchtigen Frauen anlässlich der Geburtstagsfeier von ,Big Daddy‘. Über dem gesamten Kino-Stück lastet die Atmosphäre schwüler Sinnlichkeit.“ (Der Spiegel) HB
Comrade X USA 1940, R: King Vidor, D: Clark Gable, Hedy Lamarr / Originalfassung ohne Untertitel
„Ein amerikanischer Reporter flüchtet mit einer überzeugten russischen Kommunistin und ihrem Vater aus der Sowjetunion. Satirische Komödie, humorvoll und witzig, insgesamt aber weniger gelungen als das Vorbild ‚Ninotschka‘.“ (Lexikon des internationalen Films) HH
Coole Schule Türkei 2007 , R: Faruk Aksoy, D: Cüneyt Arkin, Yagmur Atacan
„Einen Monat Nachhilfe im Feriendorf in Antalya! Mit dieser Promotion-Aktion will Hadi Hoca sein finanziell stark angeschlagenes Nachhilfeinstitut vor dem endgültigen Aus retten. Die Aktion wird ein voller Erfolg: Der Ansturm auf die Zeitungsannonce ist gewaltig. ‚Coole Schule‘ lehnt sich erfolgreich an das Konzept ‚Teenager-Film‘ an. Der Film hat sich Klassiker wie ‚Grease‘ oder ‚Eis am Stiel‘ zum Vorbild genommen und reiht sich in der türkischen Kinohistorie neben dem Schulfilm-Klassiker ‚Hababam Sinifi – Die chaotische Klasse‘ ein, scheint doch der Stoff, den die Institution Schule liefert, ein nicht versiegen wollender Erfolgsquell zu sein.“ (filmz) H, HB, HH
D
Departed: Unter Feinden USA 2006, R: Martin Scorsese, D: Leonardo DiCaprio, Jack Nicholson
Was für ein düsteres Ende! Mit der Unausweichlichkeit einer griechischen Tragödie wird hier eine Geschichte abgeschlossen. Keinem der Protagonisten werden Rettung oder Vergebung gegönnt. Martin Scorsese ist der nihilistischen Essenz der Vorlage „Infernal Affairs“ treu geblieben, ohne dabei den Stil des Actionfilms aus Hongkong zu kopieren. Und in den Dialog lauert immer ein boshafter Witz, der aber nie zynisch wird, weil Scorsese bei aller Virtuosität bei der Inszenierung nie die Charaktere aus den Augen verliert. Darum verirrt sich der Zuschauer nie im labyrinthischen Plot. „Departed“ ist als Genrefilm extrem spannend und unterhaltend, aber er hat auch jenen ästhetischen Mehrwert, der die Klassiker von den nur gute gemachten Filmen unterscheidet. (hip) DEL, H, HB, HH, HL, KI
Dreamgirls USA 2006, R: Bill Condon, D: Jamie Foxx, Jennifer Hudson
„Die Verfilmung des 1981 uraufgeführten Broadwaymusicals bleibt der Vorlage treu, hat weniger Tanz, aber mehr musikalisches Gewicht als ‚Chicago‘ zu bieten, auch wenn einige Songs eher der Beschreibung emotionaler Zustände als dem Hörvergnügen verpflichtet sind. Im Film ist es schließlich wie in der Story. Beyoncé ist der größere Blickfang und Namen, aber Jennifer Hudson dank ihrer Stimme der heimliche Star.“ (Blickpunkt:Film) H, HB, HH, HL, KI, OL
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Die Farbe der Milch Norwegen/Schweden 2004, R: Torun Lian, D: Julia Krohn, Bernhard Naglestad
„Ein zwölfjähriges Mädchen erlebt während des norwegischen Sommers trotz seiner anfänglichen Skepsis gegenüber romantischen Gefühlen die erste Liebe. Während es ein Freund still, aber hartnäckig umwirbt, schwärmt es für einen wesentlich älteren Jungen, der ihm ein Rätsel aufgibt: Welche Farbe hat Milch in ihrem Inneren? Die stimmungsreiche, mal amüsante, mal leicht melancholische, nie aber verniedlichende Adaption eines Kinderbuchs, die sich offensiv und unverblümt dem kindlichen Umgang mit Gefühlen und essenziellen Themen wie Liebe, Sexualität und Tod widmet.“ (filmdienst) HB, HH
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Ghost Rider USA 2007, R: Mark Steven Johnson, D: Nicolas Cage, Eva Mendes
„Seit er als junger Mann seine Seele dem Teufel verkaufte, ist der Stuntfahrer Johnny Blaze ein Getriebener, der eine zweite Existenz als ‚Kopfgeldjäger des Teufels‘ führt. Im Marvel-Comicuniversum ist dies einer der düstersten Charaktere, der Film allerdings trotz des übersinnlichen Rahmens ein eher gradliniges und bodenständiges B-Movie – mit Peter Fonda als obercoolem Mephisto.“ (tip) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
The Good German USA 2005, R: Steven Soderbergh, D: George Clooney, Cate Blanchett
„Berlin im Sommer 1945: Ein auffällig gutaussehender amerikanischer Reporter auf der Spur einer unwiderstehlich geheimnisvollen Femme fatale gerät tiefer und tiefer in einen Sumpf von Schwarzmarkt und politischer Korruption. Dieses eher grob- gestrickte Melodram veredelt der Regievirtuose Steven Soderbergh zu einem ausgeklügelten Kunststück, indem er es in die Anführungszeichen eines historisierenden Kinostils setzt; alles Raffinement zielt darauf, den Schwarzweißfilm seinen großen Vorbildern „Casablanca“, „Der dritte Mann“ oder „A Foreign Affair“ möglichst ähnlich erscheinen zu lassen. Als pures Artefakt betrachtet, hat die Imitation Qualitäten, nur das originale Herzblut ist unwiederbringlich dahin. Ansonsten: Clooney ist kein Bogey, doch Blanchett zeigt auch im Marlene-Dietrich-Fach Klasse.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, HL, KI, OL
Der gute Hirte USA 2006, R: Robert De Niro, D: Matt Damon, Angelina Jolie
In dem über zweieinhalb Stunden langen „Der Gute Hirte“ wird die Geschichte des amerikanischen Geheimdienstes von den Anfangstagen in den späten 30er Jahren bis zur misslungenen Invasion Kubas in der Schweinebucht erzählt. Francis Ford Coppola ist nicht umsonst einer der Produzenten des Films und wollte ihn ursprünglich selber inszenieren. Dies ist, sowohl von den Dimensionen wie auch vom Anspruch her, ein „The Godfather“ des Geheimdienstes. Erzählt wird mit einem ähnlichen episch langen Atem und es wird mit dem Umweg über eine Familiengeschichte amerikanische Geschichte mythologisiert. Nun ist der CIA nicht so barock wie die Mafia, und so ist dies eine protestantische Version von „Der Pate“ geworden. Nach dem eher intimen „The Bronx Tale“ ist dies erst die zweite Regiearbeit von Robert De Niro, und man kann nur darüber staunen, die souverän er dieses Schwergewicht von einem Film gestemmt hat. (hip) H, HB, HH, HL, KI, OL
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Hände weg von Mississippi Deutschland 2007, R: Detlev Buck, D: Zoe Mannhardt, Katharina Thalbach
„Die 10-jährige Emma kann es kaum erwarten, in den Sommerferien wieder bei Großmutter Dolly auf dem Land zu sein. Dort angekommen stellt sie fest, dass Gansmann, der fiese Neffe des verstorbenen Alten Klipperbusch, mit seinem Erbe ganz eigene Pläne hat. Für die Stute Mississippi bestellt er den Schlachter, aber Emma und Dolly kaufen das Pferd, um es zu retten. Doch schon kurze Zeit später will Gansmann Mississippi überraschenderweise zurück. Nach dem gleichnamigen Roman von Bestsellerautorin Cornelia Funke (“Herr der Diebe“) entstand dieses Werk, mit dem sich Detlev Buck nach dem für seine Verhältnisse düsteren, ungewohnt realistischen „Knallhart“ im Kinderfilmbereich ausprobiert.“ (Blickpunkt:Film) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Hannibal Rising – Wie alles begann USA 2006, R: Peter Webber, D: Gaspard Ulliel, Gong Li
„Als hungrige Söldner im Zweiten Weltkrieg die kleine Schwester des zehnjährigen Hannibal verspeisen, flieht er nach Frankreich zu seiner eleganten japanischen Tante Lady Murasaki (die Chinesin Gong Li) und verknallt sich in sie. Dann studiert er Medizin, murkst die Mörder seiner Schwester ab und isst ihre Wangen. Langweilig kunstgewerblicher Mainstreamhorror.“ (tip) H, HB, HH, HL, KI, OL
Die Herbstzeitlosen Schweiz 2006, R: Bettina Oberli, D: Stephanie Glaser, Hanspeter Müller
„Bettina Oberli erzählt in ihrem zweiten Spielfilm humorvoll und mit einer Prise Gesellschaftskritik, die Geschichte von vier Rentnerinnen, die sich in einem konservativen Emmentaler Dorf nicht einfach ins Abseits drängen lassen. Oberli vermittelt damit die optimistische Botschaft, dass man auch im Alter noch etwas erreichen kann. Bei der Besetzung der Rollen bewies die Regisseurin eine glückliche Hand: Sie griff auf bewährte Schweizer Schauspielerinnen zurück, die allesamt überzeugen. Auch wenn der Ausgang der Geschichte voraussehbar ist und sich das Echauffieren der Dorfbewohner wegen der Reizwäscheboutique etwas antiquiert anhört, so bietet die warmherzige Komödie dennoch sehr gute Unterhaltung.“ (Art-TV) HB
The Hitcher USA 2007, R: Dave Meyers, D: Sean Bean, Sophia Bush
„In diesem nicht schlecht gemachten, aber überflüssigen Remake des Horrorthrillers „Hitcher, der Highwaykiller“ aus dem Jahre 1986 nimmt ein verliebtes Studentenpärchen einen Mann im Auto mit, der sich als psychopathischer Killer entpuppt. Er terrorisiert das Paar und metzelt dabei eine ganze Reihe von Menschen nieder - mit so teuflischer Raffinesse, dass der Mordverdacht auf die Studenten fällt, die daraufhin nicht nur vom Killer gequält, sondern auch noch von der Polizei gehetzt werden.“ (tip)DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
I
In den Tag hinein Deutschland 2001, R: Maria Speth, D: Sabine Timoteo, Hiroki Mano
„Eine 22-Jährige lebt lust- und antriebslos ihren Berliner Alltag und macht Streifzüge durch die nächtliche Stadt. Als sie einen Japaner kennen lernt, der der deutschen Sprache nicht mächtig ist, scheint ihr Leben eine Idee von Sinn zu erhalten. Ein formal äußerst strenger, wortkarger Film, der sich gängigen Unterhaltungsqualitäten verweigert und seine minimalistische Geschichte (fast) ohne Rücksicht auf den Zuschauer erzählt. Dabei ist es durchaus reizvoll, wie er das Filmbild in den Mittelpunkt seiner Erzählung um Einsamkeit und Fremdsein stellt.“ (filmdienst) HH
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Jan Plewka singt Rio Reiser Deutschland 2006, R: Stefan Paul
„Im April 2005 nahm sich Jan Plewka der Lieder und der Person Rio Reisers in mehreren Konzerten an, unter anderem auch im Hamburger Schauspielhaus. Der Filmemacher Stefan Paul dokumentierte dieses Ereignis in einem stimmungsvollen Film. Jan Plewka, ehemals Sänger von Selig und jetzt Frontmann von Zinoba sowie Gitarrist von TempEau, ist nicht nur Musiker sondern auch Schauspieler. Seine „Reminiszenzen an den König von Deutschland“ stellen den verletzlichen Rio Reiser ins Zentrum.“ (indigo) H
Jeder von uns ist Christus (Wszyscy jestesmy Chrystusami) Polen 2006, R: Marek Koterski, D: Marek Kondrat, Andrzej Chyra / Originalfassung mit englischen Untertiteln
„Adas Miauczynski, Dozent der Kulturwissenschaften, ist seit langem dem Alkohol verfallen. Mit 55 ist er völlig heruntergekommen und von allen verlassen. Vor dem endgültigen Fall rettet ihn nur die Liebe seines Sohnes. In Rückblenden sieht man Adas als jungen Wissenschaftler, der zunehmend dem Alkohol verfällt und in seiner Umgebung alle unglücklich macht. Der Regisseur wurde unter anderem von der Aussage des Schriftstellers Albert Camus zu seinem Film über den Kampf eines intelligenten, sensiblen Menschen und seiner Familie gegen die Sucht angeregt: „Wenn jeder von uns Richter ist, so sind wir alle schuldig -- der eine gegenüber dem anderen, jeder von uns ist Christus auf die uns eigene, abstoßende Art, einer nach dem anderen gekreuzigt“.“ (Kino 46) H, HB, HH, HL
K
Kippenberger – Der Film Deutschland/Österreich 2005, R: Jörg Kobel, D:Diedrich Diederichsen, Christoph Schlingensief
„Porträt des ruhelosen Künstlers, Entertainers und Witze-Erzählers Martin Kippenberger (1953- 1997), der zu einer Art Popstar und Kunstclown aufstieg, durch sein nomadisches Leben mit Alkohol und Drogen jedoch seine Gesundheit ruinierte. Ein anekdotisch aufgefächerter Film, in dem Freunde, Verwandte und Gefährten des Künstlers zu Wort kommen. Da der Film aber eine grundsätzliche Distanz zu seinem Protagonisten spüren lässt, erschließen sich Leben und Charakter Kippenbergers nur bedingt.“ (filmdienst) HH
Die Klapperschlange USA 1981, R: John Carpenter, D: Kurt Russell, Lee Van Cleef
„1997. Der Präsident der USA stürzt über Manhattan ab, das in der Hand von Verbrechern ist: eine akute Gefahr für den Weltfrieden, weil er eine Tonbandkassette bei sich hat, die den Atomkrieg verhindern kann. Ein Exsoldat und Gangster wird gezwungen, innerhalb von 24 Stunden Präsident und Tonband herauszuholen. Eine bittere, düstere, streckenweise auch ironische Zukunftsvision, die trotz des perfekten Einsatzes filmischer Effekte keineswegs spekulativ auf Horror ausgerichtet ist; statt dessen geben die apokalyptischen Bilder Anstöße zum Nachdenken über die Realität und eine mögliche nahe Zukunft.“ (Lexikon des internationalen Films) HH
Komm zurück, Jimmy Dean USA 1982 R: Robert Altman, D: Sandy Dennis, Karen Black / Originalfassung mit Untertiteln
„Aus Anlaß des 20. Todestages von James Dean trifft sich eine kleine eingeschworene Fan-Gemeinde in einem mit James-Dean-Kitsch und „Reliquien“ vollgestopften Drugstore in einem texanischen Wüstennest. Weniger eine Auseinandersetzung mit dem Kult um den verstorbenen Schauspieler als ein Psychogramm von fünf Frauen mit ihren Träumen, Ausbruchsversuchen und ihren Formen der Selbsttäuschung. Eine präzise psychologische Studie in Form eines erbarmungslos-entlarvenden Kammerspiels, getragen von außergewöhnlichen Darstellerinnen.“ (Lexikon des internationalen Films) HH
Die Könige der Nutzholzgewinnung Deutschland 2006, R: Matthias Keilich, D: Peter Sodann, Ursula Andermatt
„‚Die Könige der Nutzholzgewinnung‘ thronen auf den Höhenzügen des Harzes und trotzen tatkräftig den Niederungen von Hartz IV. Der notorisch klamme Streuner Krischan veranstaltet mit seinen Kumpels Ronnie und Bert in seinem Heimatdorf Elend (das gibt‘s wirklich) einen Holzfällerwettbewerb und befreit die darbende Gemeinde aus ihrer Depression. In der Komödie, die so unverbraucht und betörend ist wie der Geruch einer frisch geschlagenen Tanne, erzählt Regisseur und Co-Autor Matthias Keilich von ungehobelten Kerlen, die mit rauem Charme die Herzen der Frauen und der Zuschauer erobern. Ein witziger, lebenswahrer, rundum beglückender Film.“ (Der Spiegel) HB
Das kurze Leben des José Antonio Gutierrez Deutschland/Schweiz 2006 , R: Heidi Specogna
„Der Film rekonstruiert das Leben und das Schicksal einey jungen Guatemalteken, der illegal in die USA einreiste und sich als „Green Card Soldier“ eine Beschleunigung seiner Anerkennung als amerikanischer Staatsbürger erhoffte. Er starb am 21. März 2003 als erster „amerikanischer“ Soldat im Irak-Krieg im Kugelhagel der eigenen Leute. Anhand von Interviews, Dokumenten, Fernseh- und Archivmaterial sowie Fotos zeichnet der beeindruckende Dokumentarfilm diesen Lebensweg nach und verdichtet das Einzelschicksal zur Reflexion über die Situation von Kindern und Jugendlichen in Latein- und Mittelamerika sowie das Los der Armuts-Emigranten in den USA.“ (filmdienst) HH
L
Das Leben der Anderen Deutschland 2005, R: Florian Henckel von Donnersmarck, D: Ulrich Mühe, Sebastian Koch
„Das Leben der Anderen“ ist ein weiterer von den deutschen Filmen der letzten Zeit, die von jungen Regisseuren mit einer ganz erstaunlich komplexen und reifen Erzählhaltung inszeniert werden. Florian Henckel von Donnersmarcks Debütfilm handelt von einem Theater-Regisseur, der 1984 in der DDR von der Staatssicherheit beobachtet wird. Doch der heimliche Held des Films ist ausgerechnet der Stasi-Hauptmann, der diese Überwachung leitet und sich langsam in einen Schutzengel für den Künstler verwandelt. Mit großem Ernst und Inspiration inszeniert, hat diese Geschichte nichts von der Ost-Nostalgie anderer Filme über die DDR, stattdessen ist dieses Drama zugleich hochpolitisch und mit Mitgefühl erzählt. (hip) H, HB, HH, HL, KI, OL
Der letzte König von Schottland Großbritannien 2006, R: Kevin Macdonald, D: Forest Whitaker, James McAvoy
Er kann so jovial sein wie Falstaff, so paranoid wie Othello, so brutal wie Richard III und so unberechenbar wie Titus Andronikus. Ja, der Tyrann Idi Amin scheint direkt aus den Königsdramen von Shakespeare in die Geschichte des 20. Jahrhunderts verpflanzt worden zu sein - so spielt ihn zumindest Forest Whitaker in dieser Adaption des gleichnamigen Romans von Giles Foden. Der Diktator herrschte von 1971 bis 1979 über Uganda, mehr als 300000 Menschen soll er getötet haben, und er starb erst vor drei Jahren im Exil in Saudi Arabien. Das Zentrum von „The Last King of Scotland“ bildet das Psychogramm von Idi Amin - und damit auch die mit Recht mit dem Oscar prämierte Leistung von Forest Whitaker. Er wirkt beängstigend real, zugleich überlebensgroß und menschlich. Diesen monströsen Verrückten verkörpert Forest Whittaker als eine archaischen Naturgewalt in menschlicher Gestalt. (hip) H, HB, HH, HL, KI, OL
Lotte im Dorf der Erfinder Heiki Ernits, Janno Põldma
„So liebevoll und komisch kann Zeichentrick sein! Der handgemachte Animationsfilm aus Estland beflügelt die kindliche Fantasie. In Sachen Einfallsreichtum, Charme und Mut zur Kauzigkeit könnten die Hollywood-Profis von unseren estnischen Nachbarn und ihrem wundersamen Sammelsurium aus Minigeschichten, in denen Frösche Hosen fressen, Fische von Tränen Kopfschmerzen kriegen und Hunde in Koffern leben, einiges lernen. Schauplatz des Films ist ein kleines Dorf irgendwo in Europa, in dem Hunde, Katzen, Karnickel und andere Viecher friedlich zusammenleben. Die Erwachsenen erfinden rund um die Uhr die seltsamsten Dinge, die Kinder (wie das muntere Hundemädchen Lotte und der brave Kater Bruno) staunen dagegen über die Magie des Alltäglichen - und träumen von einem Judoturnier im fernen Japan.“ (Cinema) DEL, H, HB, HH, HL, KI
M
Mitten ins Herz – Ein Song für dich USA 2007, R: Marc Lawrence, D: Hugh Grant, Drew Barrymore
„Es kostet Hugh Grant sichtlich wenig Anstrengung die Pose des leicht abgetakelteten 80er-Popstars einzunehmen, der sein Geld inzwischen auf Revival-Parties und Erntedankfesten verdient. Kann es so einer schaffen, in nur ein paar Tagen einen Hit für einen jungen Popstar zu komponieren? „Mitten ins Herz“ verkoppelt Seitenhiebe auf die synthetische 80er-Jahre Popkultur mit einem altmodischen, romantischen Plot, aber bei alledem fehlt der richtige Rhythmus und das richtige Gefühl.“ (tip) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Molly’s Way Deutschland 2005, R: Emily Atef, D: Mairead Mc Kinley, Ute Gerlach / Originalfassung mit Untertiteln
„Auf dem 11. Filmfestival Türkei / Deutschland in Nürnberg wurde der Spielfilm „Molly‘s Way“ von Emily Atef mit dem Preis für den besten Film ausgezeichnet. “Der brillante Erstlingsfilm erzählt seine außergewöhnliche Geschichte unprätentiös und stringent und schafft in bewundernswerter Konzentration auf das Wesentliche voller Wärme Charaktere aus Fleisch und Blut“, so die Begründung der Jury. Erzählt wird die Geschichte der Irin Molly, die den weiten Weg von Irland nach Polen auf sich genommen hat, um den „Mann ihres Lebens“ zu finden. Mit Marcin hat Molly in Irland eine unvergessliche Nacht verbracht. In einer polnischen Kleinstadt beginnt nun eine Suche voller schöner und schmerzhafter Erlebnisse.“ (ZDF) HB
Montag kommen die Fenster Deutschland 2005, R: Ulrich Köhler, D: Isabelle Menke, Hans-Jochen Wagner
“Nach dem Umzug von Berlin nach Kassel bricht eine junge Ärztin aus ihrem Alltag aus, verlässt Mann und Tochter, flieht für einige Tage zu ihrem Bruder in den Harz und lässt sich in einem abseits gelegenen Hotel auf den Flirt mit einem gealterten Tennis-Star ein. Eine wortkarge, meisterhaft fotografierte Beschreibung eines stagnierenden Lebens, die ihre stimmigen Charaktere mit feinen Andeutungen präzise einfängt. Dabei erzählt der Film von Menschen, die ihre Unzufriedenheit eher unbewusst empfinden und deren Ausbruchsversuche folglich ohne Zielrichtung sind.“ (filmdienst) HH
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Nach der Hochzeit Dänemark/Schweden 2006, R: Susanne Bier, D: Mads Mikkelsen, Rolf Lassgård
„‚Nach der Hochzeit‘ von der dänischen Regisseurin Susanne Bier wurde gerade als Oscar-Kandidat für den besten ausländischen Film auserkoren, wobei eine Nominierung für den besten Film überhaupt mindestens genauso angemessen gewesen wäre. Die Geschichte um den gutherzigen Waisenhausleiter und Wahl-Inder Jacob Petersen (Mads Mikkelsen), der in seine Heimat Dänemark gelockt wird, um seine ihm bis dahin unbekannte Tochter zu treffen, ist eines dieser großen, schamlos tränenreichen Melodramen, wie es sie selbst Hollywood heutzutage kaum mehr hinbekommt. So schön, so traurig, dass man sich besser gar nicht erst vornimmt, den Film mit trockenen Augen zu überstehen.“ (Der Spiegel) H, HB, HH
Neues vom Wixxer Deutschland 2007, R: Cyrill Boss, Philipp Stennert, D: Bastian Pastewka, Oliver Kalkofe
„Der Wixxer hat einen Nachahmer gefunden, und auch in ‚Neues vom Wixxer‘ heften sich der drollig begriffsstutzige Inspector Very Long (Bastian Pastewka) und der ungewaschene Chief Inspector Even Longer (Oliver Kalkofe) an seine Fersen. Das Rezept ist das alte geblieben: Zitierwut, Teutonen-Comedian-Cameos, Edgar-Wallace-Huldigung und Pointenversuche, unter denen man tatsächlich Komisches ebenso findet wie abenteuerlich Altbackenes.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Norbit USA 2007, R: Brian Robbins, D: Eddie Murphy, Thandie Newton
„Nach seinem Gastauftritt im Singspiel ‚Dreamgirls‘ hat sich Eddie Murphy auf seinen Lieblingsjob besonnen: in diversen Verkleidungen debil grinsend oder hysterisch kreischend durchs Bild zu hampeln. Ebenso abgestanden: die Story vom Findelkind Norbit (Eddie Murphy), das im Waisenhaus des sadistischen Mr. Wong (auch Murphy) aufwächst und schließlich von der korpulenten Rasputia (schon wieder Murphy) zum Traualtar geschleppt wird. Warum ausgerechnet Komödien mit extrem übergewichtigen schwarzen Mamis an den US-Kinokassen immer wieder absahnen, wird uns für immer ein Rätsel bleiben. Zumal dieser ranzige Mix aus hyperaktivem Kasperletheater und wabbeliger Tour de Fett nur eines ist: überflüssiger Dünnsinn.“ (Cinema) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
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Pan’s Labyrinth
Spanien/Mexiko/USA 2006, R: Guillermo Del Toro, D: Ivana Baquero, Sergi López
„Pan’s Labyrinth“ lässt das zwölfjährige Mädchen Ofelia (Ivana Baquero) im faschistischen Spanien des Jahres 1944 in eine bizarre Märchenwelt flüchten. Der mexikanische Regisseur Guillermo Del Toro erzählt von Folter, Terror und der Kraft der Phantasie. Bei den Oscars, die am 25. Februar in Los Angeles vergeben werden, ist Del Toros Film in sechs Kategorien im Rennen - keine andere Produktion hat mehr Nominierungen. Sergi López spielt Capitán Vidal, einen von Francos Offizieren, der Ofelias Mutter geheiratet hat und nun umbarmherzig jeden Widerstand gegen das Regime bekämpft. Geschickt gibt Del Toro schon der Wirklichkeit märchenhafte Züge. Er zeigt Vidal als bösen Stiefvater, der seine Tochter nicht liebt, und die Rebellen als tapfere Freiheitskämpfer, die etwas Besseres als den Tod suchen – aber nicht finden. Der Regisseur geht mit seinen Gewaltdarstellungen bis an die Schmerzgrenze und zeigt dann Bilder, die vor dem inneren Auge ablaufen, wenn sich die Lider angesichts des Grauens schließen: Ofelia stellt sich vor, dass ein gesichtsloses Monster sie verfolgt und ein Faun ihr hilft, in der Realität das schlimmste Unheil zu verhindern. Am Ende kämpft sie im Irrgarten zwischen Sein und Schein um ihr Leben. Ein wunderschöner, tiefberührender und sehr trauriger Film. (Der Spiegel) H, HB, HH, HL, KI, OL
Pathfinder – Fährte des Kriegers USA 2006, R: Marcus Nispel, D: Karl Urban, Moon Bloodgood
„Basierend auf den mythischen Motiven von Niels Gaups gleichnamigem norwegischen Film aus dem Jahr 1987, erzählt der Deutsche Marcus Nispel in seinem ersten Kinofilm seit seinem Debüt „Michael Bay‘s Texas Chainsaw Massacre“ als erster Filmemacher von den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Indianern und den eigentlichen Entdeckern Amerikas, den Normannen. Mit einem Drehbuch von „Battle Angel“-Autorin Laeta Kalogridis lässt sich ein martialischer Actionfilm erwarten, der „Herr der Ringe“-Held Karl Urban auf den Leib geschrieben wurde.“ (Blickpunkt:Film) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Premiere Österreich 1937, R: Geza von Bolvary, D: Zarah Leander, Attila Hörbiger / Zum 100. Geburtstag von Zarah Leander
„Zarah Leanders erster deutschsprachiger Film – eine Ausstattungsrevue mit effektvollen Darbietungen und Liedern, durch eine Kriminalstory leidlich spannend zusammengehalten: Bei der Premiere wird ein zwielichtiger Geldgeber in der Loge des Revuetheaters von der Bühne aus erschossen. Trotz falscher Spuren findet der Kriminalkommissar zum Schluß der Vorstellung den Täter. Der geschickt inszenierte Film etablierte die Hauptdarstellerin beim Publikum als Garbo/Dietrich-Ersatz: der Beginn ihrer Erfolgskarriere.“ (Lexikon des internationalen Films) H, HB, HH, HL, OL
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Die Queen Großbritannien/Frankreich/Italien 2006, R: Stephen Frears, D: Helen Mirren, Michael Sheen
Wohl jeder weiß noch genau, wo er war und was er tat, als er erfuhr, dass Princess Diana in einem Autounfall starb. Es war einer der entscheidenden Momente der 90er Jahre – und ein Wendepunkt für Großbritannien. Die Briten benahmen sich angesichts der Trauer um Diana anders als gewohnt, und ihre alten Tugenden schienen obsolet geworden zu sein. „That’s the way we do things in this country“, sagt Helen Mirren als Elisabeth II angesichts des Trauerfalls und hält sich reserviert an die Etikette – ohne dabei zu ahnen, wie gefährlich falsch sie damit liegt. Diese vielleicht schwerste Krise des britischen Könighauses der letzten Jahrhunderte, steht im Mittelpunkt des neuen Films von Stephen Frears. Eine immense Neugier scheint ihn und sein Team dazu angestachelt zu haben, hier sehr tief zu bohren und dabei nach Wahrhaftigkeit zu suchen. „The Queen“ besteht zum größten Teil aus intimen, häuslichen Szenen (wobei das Wort „häuslich“ bei den Royals allerdings neu definiert werden muss). Alle Schauspieler fangen meisterlich die Manierismen der jeweiligen Figuren ein, und erreichen so einen hohen Wiedererkennungswert, obwohl sie den Vorbildern nicht einmal besonders ähnlich sehen. (hip) H, HB, HH, HI
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Rennschwein Rudi Rüssel 2 Deutschland 2007, R: Peter Timm, D: Sebastian Koch, Sophie von Kessel
„Das Sequel der erfolgreichen Kinderbuchverfilmung von 1995. Statt Ulrich Mühe gibt nun Sebastian Koch das geplagte Familienoberhaupt. Dass sich die Zeiten etwas verändert haben, sieht man nur daran, dass sich Ferkel Rudi dieser Tage in den Haushalt einer Patchwork-Familie einleben muss. Ansonsten bietet Peter Timms Film biedere Familienunterhaltung, die ohne feinere Töne auskommt. Die namhafte Besetzungsliste reicht bis in die Nebenrollen, darunter Dominique Horwitz und Andreas Schmidt als kreuzdummes Gaunerpärchen.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Rocky Balboa USA 2006, R: Sylvester Stallone, D: Sylvester Stallone, Burt Young
„Mit seinem letzten „Rocky“-Film kehrt Sylvester Stallone zu den Qualitäten des oscargekrönten Originals zurück. Konzentriert sich auf atmosphärische Milieu- und sensible Charakterzeichnung, entwickelt menschliche Wärme und leisen Humor, nimmt erst spät die Kurve zur Boxaction. Das wirkt nach ruhigem Beginn am Ende etwas gehetzt, bringt die Reihe aber trotzdem zu einem versöhnlichen und persönlichen Abschluss.“ (Blickpunkt:Film) H, HB, HH, HL, KI, OL
S
Saw III USA, 2006, R: Darren Lynn Bousman, D: Tobin Bell, Shawnee Smith
„Geld stinkt nicht. Warum den schnellen Dollar nicht mitnehmen, wenn ihn der Markt hergibt? Doch auch wenn diese Motive menschlich verständlich sind, so ist ein derartiges Vorgehen im Filmgeschäft nicht immer das cleverste. Mit ‚Saw‘ schufen James Wan und Leigh Whannell aus dem Nichts einen Mythos. Der dreckige, kleine hundsgemeine Genre-Faustschlag eroberte sich eine kolossale Fangemeinde. Doch der Fehler, der schon bei der Fortsetzung ‚Saw 2‘ gemacht wurde, wird mit Sequel Nummer zwei wiederholt. Die Gier, die Kuh im Jahresrhythmus gnadenlos und ohne Rücksicht auf Verluste zu melken (ja Teil 4 und 5 sind bereits angekündigt), schlägt sich negativ auf die Qualität aus. ‚Saw 3‘, wieder unter der Regie des zweitklassigen No Names Darren Lynn Bousman, reduziert sich gänzlich auf die Markenzeichen des Horror-Franchise und lässt dabei jegliche Finesse und Innovation vermissen.“ (filmstarts.de) H, HB, HH, HL, KI, OL
Schnitzelparadies Niederlande 2005, R: Martin Koolhoven, D: Mounir Valentyn, Bracha van Doesburgh
„„Schnitzelparadies“ beschreibt die Küche eines holländischen Hotels als einen dampfenden Ort der Kulturen. Während ein serbischer Schlachter und marokkanische Kistenschlepper um eine gemeinsame Sprache ringen, arbeitet sich der bewunderswert gutgelaunte junge Muslim Nordip vom Tellerwäscher zum Fleischwender hoch und verliebt sich dabei in die hübsche, blonde Nichte der Hoteldirektorin. Ohne je in trüben Spülsteinrealismus zu verfallen, dafür mit eigensinnigem Humor, erzählt Regisseur Martin Koolhoven vom harten Leben der Emigranten in der Mitte Europas.“ (Der Spiegel) H, HB, HH
Senses Großbritannien 2003, R: Norma Debot, John Marsala, Jamie Palmer, Naruna Kaplan de Macedo, Coke Ayala / Originalfassung mit Untertiteln
„Episodenfilm, dessen Beiträge sich mit den fünf Sinnen befassen. Dabei haben die einzelnen Filme keinen Bezug zueinander und ergänzen sich in ihrer jeweiligen Eigenständigkeit zu einer abwechslungsreichen Mischung. Zwar mangelt es den Kurzfilmen etwas an erzählerischer Substanz, was aber durch die kameraästhetisch geschickten Bildkompositionen weitgehend wettgemacht wird.“ (filmdienst) HB
Sie sind ein schöner Mann Frankreich 2005, R: Isabelle Mergault, D: Michel Blanc, Medeea Marinescu
„Als dem chronisch schlecht gelaunten französischen Bauern Aymé die Ehefrau wegstirbt, verliert er weniger seine große Liebe als eine tüchtige Arbeitskraft. Da sich das Geschirr nicht von allein spült, schaltet er eine Heiratsvermittlerin ein, die ihn nach Rumänien schickt, um sich dort eine passende Kandidatin auszusuchen. Zurück kommt er mit der tatkräftigen Elena , deren Ehemotive nur zu Anfang rein finanzieller Natur sind. Rund vier Millionen Zuschauer haben das Regiedebüt der Schauspielerin Isabelle Mergault im vergangenen Jahr zu einer der großen Leinwandsensationen in Frankreich gemacht. Dabei zerspringt die Komödie nicht vor Originalität, hat aber so viel altmodischen Charme, dass man ihr das nicht allzu übel nehmen kann.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, KI, OL
Smokin‘ Aces USA 2007, R: Joe Carnahan, D: Ryan Reynolds, Ray Liotta
Eine Million Dollar setzt die Mafia auf den Kopf eines Verräters aus. Scharf auf das viele Geld, sorgen sieben schräge Profikiller für ein Massaker im Zockerparadies. Wenn es so was wie eine Tarantino-Handschrift gibt, dann trägt sie „Smokin‘ Aces“ -- zumindest auf den ersten Blick. Die schrägen Figuren, die beinharte Action, die teilweise bizarren Dialoge, das entspricht vollkommen dem Stil des „Pulp Fiction“-Regisseurs Quentin Tarantino. Was nicht ins Bild passen will, ist die Story, die vor allem im letzten Drittel eine unerwartete Ernsthaftigkeit entwickelt. Plötzlich geht es nicht mehr um Cops und Gangster in einem furiosen Actiongewitter, sondern um eine finstere Verschwörung, die ihren Anfang vor 60 Jahren nahm – ganz ohne jede Ironie. Schade eigentlich, der Film hatte das Zeug zum Knaller.“ (Cinema) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Strajk – Die Heldin von Danzig Deutschland/Polen 2006, R: Volker Schlöndorff, D: Katharina Thalbach, Dominique Horwitz
„Volker Schlöndorff versucht sich als feministischer Historiker und erzählt, wie es Anfang der 80er auf der Danziger Werft zur Gründung der Gewerkschaft Solidarnosc kam. Im Mittelpunkt steht die Kranführerin Anna, die jahrelang die fleißigste Arbeiterin im Werk war und nun ebenso fleißig gegen das kommunistische Regime in Polen arbeitet. In „Strajk“ sind die Fronten von Gut und Böse ein wenig zu eindeutig. Pflichtbewusst absolviert Volker Schlöndorff alle Stationen des historischen Konflikts, dem jeweils die private Lage von Anna entgegengehalten wird - ihre Liebesgeschichte mit einem Musiker, ihre Krankheit, ihre Beziehung zu einem Kader der Partei.“ (tip) H, HL
Das Streben nach Glück USA 2006, R: Gabriele Muccino, D: Will Smith, Jaden Smith
„‚Das Streben nach Glück‘, festgeschrieben in der amerikanischen Verfassung, beflügelte vor 26 Jahren auch den real existierenden, erfolglosen Vertreter und späteren Finanzier Chris Gardner (Will Smith): Gardner, verschuldet, ohne Job und Ehefrau, dafür aber die Sorge um den fünfjährigen Christopher (Smith-Sprössling Jaden) tragend, schaffte es durch Intelligenz, zähe Arbeit und Fortbildung aus bitterer Obdachlosigkeit bis in höchste Millionärsetagen. Ein perfekter US-Traum vom standhaften Amerikaner, den Regisseur Gabriele Muccino zwischen Hochglanz-Armut und Hochdruck-Einsatz seines ehrgeizigen Superstars leicht ermüdend inszeniert hat.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, HL, KI, OL
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Tagebuch eines Skandals Großbritannien/USA 2006, R: Richard Eyre, D: Judi Dench, Cate Blanchett
„Eine Lehrerin Mitte 30 erregt die Leidenschaft einer altjungferlichen, verbitterten Kollegin und macht sich durch ihr Verhältnis mit einem minderjährigen Schüler erpressbar. Dem Film geht es weniger um reißerischen Thrill als um die Durchdringung der Charaktere, deren Not und Einsamkeit, aber auch Hoffnungen bedrükkend erfahrbar werden. Stimmig in Atmosphäre und in der Besetzung bis in die kleinsten Nebenfiguren, wird er von zwei großartigen Hauptdarstellerinnen getragen, wobei ihm das Kunststück gelingt, auch für die vom Leben enttäuschte, verzweifelte Erpresserin ein gewisses Maß an Sympathie zu wecken.“ (filmdienst) H, HB, HH, HL, KI, OL
The Take – Die Übernahme Kanada/ Argentinen 2004, R: Avi Lewis / Originalfassung mit Unttertiteln
„‚The Take‘ ist ein filmisches Pamphlet gegen die Macht der Konzerne. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Avi Lewis dokumentiert Naomi Klein, Autorin des Antiglobalisierungs-Bestsellers „No Logo“, den Kampf argentinischer Fabrikarbeiter für die erneute Inbetriebnahme stillgelegter Produktionsanlagen in eigener Regie. Die ehemalige Belegschaft eines Herstellers von Autoteilen in Buenos Aires wirft die Motoren wieder an und gewinnt: Das Parlament erklärt die Enteignung für rechtmäßig. Die Genossen kämpfen mit List und Witz ums Überleben und widersetzen sich mit entwaffnender Ehrlichkeit sogar der Vereinahmung durch die Autorin, die in ihnen zuallererst die Vorhut neuer Klassenkämpfer sieht.“ (Der Spiegel) HH
U
Unterwegs Deutschland 2003, R: Jan Krüger, D: Anabelle Lachatte, Florian Panzner
„Ein junges Pärchen mit Tochter und ein herumstreunender Jugendlicher begegnen sich auf einem brandenburgischen Zeltplatz. Gemeinsam brechen sie auf, um an der polnischen Ostseeküste für kurze Zeit Zuflucht zu finden. Zunächst scheint die Reise idyllisch und ist für alle mit großen Erwartungen verbunden. Doch in Polen verliert die Sonne ihren Glanz, und die Dreierbeziehung bekommt Brüche. In markanten Momentaufnahmen, begleitet von verblassten grau-weiß-blauen Tönen der Kamera, beweist das stille Kammerspiel und stimmungsvolle Road Movie erstaunliche psychologische Reife und einen ausgeprägten Stilwillen.“ (filmdienst) HH
V
Die Verachtung Frankreich/Italien 1963, R: Jean-Luc Godard, D: Brigitte Bardot, Michel Piccoli / Originalfassung mit Untertiteln
“Einer der schönsten Filme Jean-Luc Godards. Und dass, nicht nur, weil Brigitte Bardot eine Hauptrolle spielt neben Michel Piccoli, Jack Palance und dem sehr alten Fritz Lang, der wiederum sich selbst spielt, einen alten Regisseur. Eine heimliche Hauptrolle spielt in ,Le Mepris‘ auch ein wunderschönes Haus, die Villa Malaparte auf Capri. Dieses architektonische Juwel hatte sich der italienische Schriftsteller Malaparte 1940 auf einen paradiesischen Felsvorsprung bauen lassen. Über die Stufen des Hauses wandelten später berühmte Gäste wie Albert Camus und Jean Cocteau. Godard wählte den stilvollen Ort für die Inszenierung einer modernen Tragödie: Der Film nach einem Roman von Alberto Moravia erzählt die Geschichte der langsam scheiternden Ehe des Drehbuchautors Paul (Piccoli) und seiner Frau Camille (B.B.).“ (taz) HH
Verfolgt Deutschland 2006, R: Angelina Maccarone, D: Maren Kroymann, Kostja Ullmann
“Wie schon in ihrem Film „Fremde Haut“ wagt sich Regisseurin Angelina Maccarone diesmal mit ,Verfolgt‘ wieder an ein provokantes und sensibles Thema. Geschildert wird die sexuelle Beziehung zwischen der 52-jährigen Bewährungshelferin Elsa und ihrem 16 Jahre alten Schutzbefohlenen Jan. Aus ihrem monotonen Eheleben ausbrechend lässt sich Elsa auf die Affäre mit dem masochistisch veranlagten Jan ein, nur um statt Erlösung Ernüchterung zu finden. Mit seiner erfreulich unkonventionellen Variation des Lolita-Mythos ist „Verfolgt“ ein irritierender Film über die Liebe zweier einsamer und verletzter Menschen.“ (Rheinischer Merkur) H, HB
Vier Minuten Deutschland 2006, R: Chris Kraus, D: Hannah Herzsprung, Monica Bleibtreu
Endlich traut sich ein deutscher Filmemacher, großen Kino zu machen. In „Vier Minuten“ passiert alles auf der grandiosen Bühne des Melodramas, ohne dabei je pathetisch oder lächerlich zu wirken. Die Figuren sind überlebensgroß, die Gefühlsausbrüche elementar, die Geschichte märchenhaft überhöht - dies ist eine Filmoper. Kein Wunder also, dass die Musik in ihr eine große Rolle spielt. Sie bringt die beiden Protagonistinnen zusammen und verstrickt sie bald in einen Zweikampf am Piano. Die Klavierlehrerin Traude Krüger gibt schon seit 60 Jahren Musikunterricht in einem Frauengefängnis, aber solch eine Gefangene wie die Jugendliche Jenny hat sie noch nie gesehen. Diese ist ruppig, unberechenbar und aufsässig, aber auch eine Virtuosin am Klavier. Alles an dieser 20jährigen Mörderin ist der alten Frau zuwider, aber den Verlockungen ihres außergewöhnlichen Talents kann sie nicht widerstehen, und so versucht sie die Widerspenstige zu zähmen und wird dabei selber aus der seelischen Versteinerung geweckt, in der sie fast ihr ganzes Leben lang gefangen war. (hip) H, HB, HH, HL, KL, OL
Vitus Schweiz 2005, R: Fredi M. Murer, D: Teo Gheorghiu, Bruno Ganz
“Ein hochbegabter Junge, dessen Karriere als Pianist von seiner ehrgeizigen Mutter forciert wird, findet eine kindgerechte Rückzugsmöglichkeit bei seinem erdverbundenen Großvater, der auch noch zu ihm hält, als er durch einen Sturz vom Balkon zum ,normalen‘ Kind wird. Die mit märchenhaften Untertönen konventionell erzählte Geschichte einer Menschwerdung mit geschliffenen Dialogen und eindrucksvollen schauspielerischen Leistungen. Eine Liebeserklärung an die Kindheit und die Musik.“ (filmdienst) H, HB, HH
W
Das wahre Leben Deutschland 2006, R: Alain Gsponer, D: Ulrich Noethen, Katja Riemann
„Schon wieder eine unglückliche Familie! Bemerkenswert ist allerdings, mit welcher Anteilnahme und wie fies verschmitzt zugleich Regisseur Alain Gsponer das Malheur der Familie Spatz aufbereitet. Hier waltet keine Larmoyanz, Dialoge knallen wie Ohrfeigen, und die Schauspieler (auch Katja Riemann) agieren so wunderbar, dass es eine Freude ist. Vater Roland verliert seinen hoch dotierten Job. Mutter Sybille führt lustlos eine schicke Galerie. Sohn Charles lebt beim Bund seine Homosexualität aus. Und Nesthäkchen Linus jagt in seiner Freizeit Gegenstände in die Luft. Wie sich dieses Quartett (und ein paar Nebenfiguren) bis zum letzten Bild des Films gegenseitig fertigmacht, um dann (vielleicht?) aus Ruinen aufzuerstehen, hat großen Wiedererkennungswert. Und weil hier einer beim wahren Leben nachgeschaut hat, ohne daraus eine verspießte Lindenstraße zu machen, ist das obendrein ergötzlich anzusehen.“ (Cinema) H, HH
Whole New Thing Kanada 2005, R: Amnon Buchbinder, D: Aaron Webber, Rebecca Jenkins
„Der 13-jährige Emerson wird von seinen Hippie-Eltern, die ihn bis dato zu Hause unterrichtet hatten, in eine richtige Schule geschickt und entwickelt eine unschuldige Leidenschaft für seinen Englischlehrer. Währenddessen betrügt Emersons Mutter seinen Vater mit einem Nachbarn. Es ist eine Menge los in dem entlegenen kanadischen Nest, Stoff genug für einen Coming-of-Age- und einen Coming-out-Film.“ (tip) HH
Die wilden Kerle 4 Deutschland 2007, R: Joachim Masannek, D: Jimi Blue Ochsenknecht, Wilson Gonzalez
„Mittlerweile fahren die populären Kicker-Knirpse Motorrad, leben eltern- und schulfrei im Wald. In der Story geht es um eine (aus der griechischen Mythologie entlehnte) Eifersuchtstragödie, bevor es zum bewährten Fußballspiel-Showdown kommt. Trotz schwerer Dramaturgie-Verstöße werden die Kids diesen pathetisch-kruden Mix aus „Mad Max“, „The Tribe“ und „Wir Kinder aus Bullerbü“ lieben.“ (Cinema) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL