Niedersachsens plattes Land blutet aus

WOHNUNGSMARKT Eine Studie der Wohnungswirtschaft sieht gute Perspektiven für Großstädte

Der Wohnungsmarkt in Niedersachsens Großstädten und Bremen wird vom demografischen Wandel profitieren, in ländlichen Regionen droht indes weiterer Leerstand. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie im Auftrag des Verbandes der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (VDW).

Die Studie nahm die Entwicklung des Wohnungsmarktes bis 2025 in den Blick. Wichtigste Erkenntnisse: Die Haushaltsgröße wird ab- und die Nachfrage nach Ein- und Zwei-Zimmer-Wohnungen kräftig zunehmen. Grund ist, dass die Zahl der Familien mit Kindern abnimmt, in den Großstädten steigt der Anteil junger Bewohner bis 25 Jahren.

Zog es noch vor wenigen Jahren junge Familien ins Umland der großen Städte, so ist jetzt ein umgekehrter Trend absehbar: Ältere Menschen, deren Kinder aus dem Haus sind, kehren wieder in die Stadt mit all ihren Annehmlichkeiten zurück – vorausgesetzt, sie können ihr Häuschen im Grünen verkaufen.

Für die Stadt Hannover sagt die Studie eine wachsende Bevölkerung mit vergleichsweise jungem Durchschnittsalter voraus, die Nachfrage vor allem nach kleineren Wohnungen bleibt hoch. In der Region Hannover sinkt die Einwohnerzahl, die der Haushalte aber nicht. Allerdings wird der Anteil älterer Menschen kräftig steigen. Positiv ist die Entwicklung auch in Braunschweig, Lüneburg sowie in Oldenburg, wo der Wohnungsmarkt laut Studie der Entwicklung hinterherhinkt.

Dagegen wird die Vermietung von Wohnungen zwischen Aurich und Cuxhaven und von Soltau bis Osterode schwieriger. Der VDW rät zur Modernisierung. Salzgitter könnte bis 2025 22 Prozent seiner Einwohner verlieren, fast jede vierte Wohnung stünde dann leer. Der VDW hält hier auch Abriss für nötig. (dpa)