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Archiv-Artikel

Marsch nach außen

1. MAI „Keinen-Meter“-Bündnis präsentiert Blockade-Strategien, „Sportsfreund“ sicher dicht

Der DGB hat seine traditionelle 1. Mai-Kundgebung auf dem Domshof auf 9 Uhr früh vorgezogen. So soll eine Überschneidung mit der Blockade des geplanten Aufmarsches der NPD vermieden werden. „Die Kollegen sollen sich nicht entscheiden müssen: Gehe ich zur Kundgebung oder stelle ich mich den Rechten in den Weg“, sagte die DGB-Vorsitzende Annette Düring gestern, als das „Keinen-Meter“-Bündnis die Blockadeaktionen vorstellte.

Aus demselben Grund wurde auch die Richtung des vom DGB angemeldeten Sternmarsches gegen rechts umgedreht: Ursprünglich sollten fünf Züge aus Walle, Schwachhausen, der Neustadt, dem Steintor und der Stresemannstraße in die City laufen und dort am Mittag zusammentreffen. Nun soll der Domshof als Sammelpunkt dienen, die Züge dann zwischen 10 und 11 Uhr stadtauswärts laufen.

Hintergrund ist, dass das Stadtamt alle Aufzüge der NPD in der City verboten hat. Deshalb will die nun in Außenbezirke ausweichen – vermutlich in den Bremer Osten. Dazu will das „Keinen Meter“-Bündnis nicht zu spät kommen: „Entscheidend ist, den Nazis im Weg zu stehen“, sagte Norbert Schepers von der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Er und Düring betonten die breite Basis der Aktionen. Unter den 93 Mitgliedern des „Keinen Meter“-Bündnisses sei sogar die Gewerkschaft der Polizei, aber auch andere „gutbürgerliche Kreise“. „Das ist keineswegs nur das linke Spektrum“, sagte Düring.

Derweil bestätigte die Grother Immobiliengruppe, dass das Geschäft „Sportsfreund“ in der Faulenstraße Ende April schließt. Der Mietvertrag sei nicht verlängert worden. Der Laden gilt als Treffpunkt der rechtsextremistische Szene in Bremen.

„Wir freuen uns sehr und werten das auch als Erfolg der ‚Ladenschluss-Aktivitäten‘“, sagte Ines Hillmann von der Stephani-Initiative. Doch das Problem rechter Szeneläden in Bremen sei damit „nicht aus der Welt“. Zum einen sei der Auszug des „Sportsfreund“ aus der Faulenstraße nicht gleichbedeutend mit einer Geschäftsaufgabe, zum anderen gebe es noch zwei weitere rechte Geschäfte in Bremen, sagte Hillmann. CHRISTIAN JAKOB