RÄUMLICHES LEITBILD
: Bitte Stadt machen

Der Entwurf für ein neues Stadtentwicklungskonzept geht vom richtigen Ansatz aus: Hamburg im Inneren dichter und höher zu bebauen, statt das Umland und die verbliebenen Freiflächen zu zersiedeln. Jetzt kommt es darauf an, diesen Anspruch einzulösen. Mit dem Konzept bietet der Senat allen Hamburgern die Möglichkeit, frühzeitig darauf zu pochen.

KOMMENTAR VON GERNOT KNÖDLER

Hamburg ist die zweitgrößte Stadt Deutschlands. Es will europäische Metropole sein. Dabei sieht es zum größten Teil gar nicht aus wie eine Großstadt: Hier wohnen gut ein Drittel weniger Menschen auf einem Quadratkilometer als in Berlin. Statt eines Meeres fünfstöckiger Häuserblocks gibt es in Hamburg ein Meer von Häuschen. Hier gibt es in der Tat reichlich Möglichkeiten, Wohn- und Gewerberaum zu schaffen, ohne dass sich die Lebensqualität wesentlich verschlechtert.

Die Frage ist, ob die Planer und Politiker bereit sind, diese Idee umzusetzen. Beim Wohnungsbau sah es in jüngster Zeit so aus, als nähmen sie zunehmend Abstand von leichtfertig hingeklotzten Großsiedlungen auf der grünen Wiese. Dafür drohen heikle Experimente, wie die einer in die Natur integrierten Einfamilienhaussiedlung nördlich von Kirchdorf-Süd.

Der große Flächenfraß aber droht von den Gewerbegebieten. Gerade die vom Senat gehypte Logistik braucht vor allem: Platz. Ein schwer lösbares Dilemma.