: „Rückgrat unserer Städte
TRADITION Die einen feiern 50. Kapitänstag, die anderen demonstrieren gegen Rüstungsexporte
■ 38, ist SPD-Politiker und seit 2010 Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen und Senator für Justiz und Verfassung in Bremen.
taz: Herr Günthner, ist der Kapitänstag für Sie Pflicht oder Kür?
Martin Günthner: Mit seiner Tradition von nunmehr 50 Jahren ist der Kapitänstag schon eine hanseatische Pflichtveranstaltung - aber für den Häfensenator immer eine besondere Freude und damit auch Kür.
Parallel zum Kapitänstag wird vor dem Rathaus zu einer Friedensmahnwache gegen den Export von Rüstungsgütern über die Bremer Häfen aufgerufen. Stimmen Sie mit dieser Forderung überein?
Nein. Es ist wichtig, dass unsere Häfen Universalhäfen bleiben - ansonsten droht ein drastischer wirtschaftlicher Einbruch.
Im Jahre 2011 wurden Atomtransporte über bremische Häfen verboten. Hat das zu wirtschaftlichen Einbrüchen geführt?
Nein, die Transporte von Brennelementen haben keinen besonders großen Anteil des Hafenumschlags ausgemacht.
Warum ist die Rüstungsindustrie so unverzichtbar für die Bremer Häfen?
Es geht nicht um die Rüstungsindustrie, sondern um die Frage, ob die Bremer Häfen Universalhäfen und damit wirtschaftliches Rückgrat unserer beiden Städte bleiben. Im Übrigen wird nicht in Bremen über das Zustandekommen von Rüstungsexporten entschieden. INTERVIEW: MEIKE SCHNAPPER
Mahnwache der Deutschen Friedensgesellschaft/ Vereinte KriegsdienstgegnerInnen (DFG/VK) und des Bremer Friedensforums anlässlich des Kaptänstags gegen Rüstungsexporte über bremische Häfen: 17.15 Uhr, Rathaus (Domseite)