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Archiv-Artikel

Kein Geld fürs Essen

ARMUTSBILANZ Immer mehr Bedürftige in Bremen nutzen eine der beiden mobilen Suppenküchen

„Es kommen nicht nur Wohnungslose“, sagt Cornelius Peters

In Bremen nutzen immer mehr obdachlose und bedürftige Menschen das Angebot der mobilen Suppenküchen in der Stadt. So haben freiwillige Helfer der katholischen Hilfsaktion „Wärme auf Rädern“ zwischen November und März nach eigenen Angaben 2.000 Mahlzeiten verteilt.

„Es kommen nicht nur Wohnungslose zum Suppenwagen“, sagte am Dienstag Cornelius Peters vom Caritasverband Bremen. „Es sind auch Menschen, die einfach wenig Geld haben.“ Die Aktion „Wärme auf Rädern“ läuft seit 2002 immer in den Wintermonaten.

„Der Suppentopf war jedes Mal in kürzester Zeit leer“, bilanzierte der Koordinator der sozialen Dienste. Der Verband will auf den steigenden Bedarf reagieren und Peters zufolge in der kommenden Wintersaison mit zwei Suppentöpfen durch die Straßen ziehen. In den zurückliegenden Monaten haben 16 Ehrenamtliche dabei geholfen, von einem umgebauten Fahrradanhänger aus Suppe, Brot, Gebäck und Heißgetränke zu verteilen.

Das ganze Jahr über arbeiten die Bremer „Suppenengel“, die täglich zwischen 80 und 180 Portionen Suppe an arme Menschen ausgeben. Auch sie registrieren einen steigenden Bedarf. „Ende des Monats wird es immer mehr, dann geht vielen armen Leuten das Geld aus“, sagte Initiatorin Zia Gabriele Hüttinger. Derzeit sind es zwischen 20 und 25 Ehrenamtliche, die ebenfalls per Rad Bedürftige mit warmen Mahlzeiten, Salat, belegten Broten und heißen Getränken versorgen. Unter ihren Gästen sind nicht nur Obdachlose, Junkies und Alkoholabhängige, sondern auch Erwerbslose, Rentner und Jüngere, die wenig Geld haben.

Hüttinger hat die Aktion 1997 gestartet. Heute werden die Suppenengel unter anderem von der Bremer Tafel, der Inneren Mission und der evangelischen St.-Jacobi-Gemeinde in der Neustadt unterstützt. Jeweils mittags machen sich Ehrenamtliche mit Rädern auf den Weg in die Innenstadt und zum Bahnhof. (epd)