Spielzeit verlängert

Räumung kommt für Komödie und Theater am Ku’damm erst 2008. Theaterleute fürchten Immobilienspekulation

Katja Riemann und Peter René Lüdicke können Ingmar Bergmans „Szenen einer Ehe“ an der Komödie erst einmal entspannter weiterspielen. Denn die beiden von der Räumung bedrohten privaten Bühnen am Kurfürstendamm haben eine Fristverlängerung erhalten.

Die Investmentgesellschaft Fortress – Eigentümer des „Ku’damm-Karrees“, in dem die Komödie und das Theater am Kurfürstendamm zu Hause sind – hat für die Komödie den Auszug nun auf 30. Juni 2008 datiert. Doch im Ku’damm-Theater soll am 15. Januar 2008 der letzte Vorhang fallen. Zuletzt war den Boulevardbühnen der Mietvertrag bis Juni 2007 verlängert worden.

Martin Woelffer, Direktor der Privattheater, zeigte sich über die Fristverlängerung natürlich erfreut. „Sicher ist es besser, länger spielen zu können, als schließen zu müssen“, so Woelffer zur taz. Zugleich fügte er aber hinzu, dass er sich die Zukunft für seine Bühnen ganz anders vorstellt: Er wolle den Erhalt der Theater. Die Bühnen seien das Zugpferd für das Ku’damm-Karree insgesamt.

Seit Anfang 2006 kämpfen die Privattheater mit Politikern und Theaterfans um den Fortbestand der beiden historischen Bühnen. Der Mietvertrag war wegen des geplanten Umbaus des Ku’damm-Karrees vom Vorbesitzer DB Real Estate schon zu Ende 2006 gekündigt worden. Aus Protest dagegen wurden bisher 115.000 Solidaritätsunterschriften gesammelt. Auch der Regierende Bürgermeister hatte sich für die Bühnen eingesetzt.

Was genau dort umgebaut werden soll, haben die Eigentümer nie klar gesagt. Auch deshalb glauben Mitarbeiter der Theater, dass Fortress die Frist nur verlängert hat, weil das Haus eigentlich als Spekulationsobjekt diene. ROLA