„Selbst aktiv werden“

Nabu-Kampagne unterstützt Umwelthauptstadt

■ 56, ist der Hamburger Landesvorsitzende des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) und fährt nur noch Elektro-Smart.

taz: Herr Porschke, was halten Sie von der Umwelthauptstadt Hamburg?

Alexander Porschke: Es darf dabei nicht um Propaganda und das Abfeiern der Vergangenheit gehen. Den Titel der Umwelthauptstadt hat Hamburg ja nicht nur wegen des Erreichten bekommen, sondern auch wegen ehrgeiziger Ziele.

Wie steht’s um die?

Viel erfolgt ist leider nicht. Schlimmer noch, die Angaben zum Erreichten waren grob falsch, etwa beim Klimaschutz. Und was die Ziele betrifft: Da werden reihenweise Versprechungen zurückgezogen: Stadtbahn, Umweltzone, Citymaut.

Bliebe, wie der Bund aus den Programmen der Umwelthauptstadt auszusteigen!

Der Bund hat als Rückzugsgrund genannt, dass Siemens zu den Sponsoren des „Zugs der Ideen“ gehört. Siemens ist auch nicht unser Lieblingsunternehmen, aber wir haben die Sache anders bewertet. Nicht wir werden ja durch Siemens gefördert, sondern die Stadt.

Haben Sie keine Angst, als Feigenblatt zu dienen?

Das Risiko ist immer da. Ich fände es aber auch hochriskant für die Umwelt, wenn wir die Chance, jetzt mit allen zusammenzuarbeiten, verschenkten. Es ist ja nicht allein die Aufgabe der Politik, die Stadt zukunftsfähig zu gestalten, sondern auch die der Unternehmen und Bürger.

Was wollen Sie dafür tun?

Wir wollen zeigen, wie die Bürger selbst aktiv werden können, vom Stromanbieter-Wechsel bis zur Müll-Trennung. Dafür wirbt die Kampagne „2011 ist Deine Zeit für gute Taten“. Unsere gute Tat ist die Anschaffung eines Elektrosmarts. INTERVIEW: MAP

Kampagnenstart mit Elektro-Auto-Dienstfahrt: 10 Uhr, Nabu-Parkplatz, Osterstraße 58. Mehr zur Kampagne: www.Nabu-Hamburg.de/gute-taten