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Archiv-Artikel

Der Pappstar der Postmoderne

Ab heute wird Papst Benedikt als Standardporto losgeschickt. Aus offen hingestreckten Armen macht er mit seinem marderwarmen und maulwurfhaften Konterfei selbst Postwurfsendungen noch frei. Sonst müssen Portraitierte sterben, um posthum für ihr Werk zu werben. Papst Benedikt jedoch darf leben und trotzdem schon auf Briefen kleben – auch wenn nicht wie Apollo nackig, so doch in Tracht und außen zackig.

Da wird sich nun manch Mönch beim Schlecken die wunde Zunge blutig lecken. Und das so ungeschützt nach Ostern! Wie gut, dass Benedikt auf Postern bei uns im Kinderzimmer wacht und dort schon manche Kissenschlacht im Daunenhagel überlebte. Ganz anders als der Briefbeklebte, wenn ihn in kalten Postfrachttempeln Frankiermaschinen mundtot stempeln.

Reinhard Umbach