die anderen über die affäre um weltbank-chef paul wolfowitz
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In Paris schreibt Le Monde: Verneint werden muss die Frage, ob Paul Wolfowitz die „moralische Autorität“ erhalten könne, um diese Institution zu leiten. Dabei ist von dem, was dem früheren zweiten Mann im Pentagon vorgeworfen wird, manches fehl am Platze. So muss sein Kampf gegen die Korruption für die Weltbank weiterhin vorrangig sein, weil sie viele Länder in den Ruin treibt. Aber genau deshalb muss Wolfowitz gehen. Denn er hat die notwendige Glaubwürdigkeit verloren für diese Mission, die er als die seine ansieht. Sträubt sich Wolfowitz gegen die Demission, dann muss ihn der Verwaltungsrat der Weltbank durch einen anderen ersetzen.

In Zürich kommetiert die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) am Sonntag: Als George W. Bush vor zwei Jahren Paul Wolfowitz zum neuen Chef der Weltbank nominierte, ging ein Aufschrei der Empörung um den Erdball. Denn der bekennende Neokonservative kam vom Pentagon, wo er als rechte Hand von Verteidigungsminister Donald Rumsfeld den Irak-Krieg propagiert hatte. Jetzt ist die Zeit der Abrechnung da; Regierungen, die Rechnungen mit Bush offenhaben, sehen die Möglichkeit, diese zu begleichen. Ob sich Wolfowitz halten kann, ist unklar. Sein Einfluss sinkt so oder so gegen null. Das Ausmaß der Korruption wird damit nicht abnehmen.