Lehrer bangen um ihr Gehalt

GELD Lehrern drohen Gehaltseinbußen, warnt die Gewerkschaft. Stimmt gar nicht, sagt der Senat

„Die Gewerkschaft hat offensichtlich nicht richtig gelesen“

SPRECHERIN BILDUNGSVERWALTUNG

Die Lehrergewerkschaft GEW schlägt Alarm: Den Berliner LehrerInnen drohten dauerhafte Gehaltsabsenkungen um etwa 400 Euro. Dies gehe aus einem Gesetzentwurf hervor, den die Senatsinnenverwaltung im Februar vorlegte und der aktuell diskutiert wird. „Der Entwurf des Berliner Laufbahngesetzes ist ohne Auswirkungen bei Lehrkräften“, heißt es dagegen aus der Senatsbildungsverwaltung.

Die GEW hatte bemängelt, dass in dem Entwurf ein zweijähriger Vorbereitungsdienst, bei LehrerInnen das Referendariat, als Voraussetzung für die Eingruppierung in die Laufbahngruppe 2 sei. In Berlin leisten aber nur noch Gymnasial- und BerufsschullehrerInnen ein zweijähriges Referendariat ab – alle anderen absolvieren nur ein Jahr. Die GEW befürchtet nun dauerhafte Gehaltseinbußen für viele LehrerInnen.

„Die Gewerkschaft hat den Entwurf offensichtlich nicht richtig gelesen“, widersprach Beate Stoffers, Sprecherin von Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD). Zwar sei tatsächlich ein zweijähriger Vorbereitungsdienst als Zugangsvoraussetzung für die Laufbahngruppe 2 vorgesehen, aber „für Lehrkräfte wird es eine davon abweichende Regelung geben“, so Stoffers. Bis zum Sommer soll das neue Gesetz nebst Sonderregel verabschiedet werden.

„Dies ist die erste Zusicherung, die der Senat in diese Richtung gibt“, sagt Matthias Jähne, Hochschulreferent bei der GEW. Zufrieden ist er damit nicht. Man wolle erst einmal abwarten, was in der Sonderregelung tatsächlich stehe. Denn unabhängig von dem Gesetzentwurf sei die aktuelle Situation bei der Lehrerbezahlung unhaltbar, so Jähne.

Schon jetzt bekämen SekundarschullehrerInnen, deren Referendariat im Zuge der Umstellung auf den Master verkürzt wurde, weniger Geld als ihre KollegInnen, die noch Examen geschrieben haben. Schuld ist eine alte Regelung aus den 1980ern, gegen die die GEW inzwischen vorgeht. „Die Bezahlung der Lehrer muss endlich einheitlich im Tarifvertrag geregelt werden und sich nicht mehr am komplizierten Beamtenrecht orientieren“, sagt Jähne. Schließlich sei schon seit Jahren kein Berliner Lehrer mehr verbeamtet worden. MANUELA HEIM