Artenschutz
: Willkommen, Wolf

Der Wolf ist zurück. Das ist eine gute Nachricht. Und gleich vorweg der Tipp für ängstliche Gemüter: Lassen Sie sich besser impfen – gegen Borreliose und Enzephalitis. Denn jede Zecke ist für Menschen gefährlicher als Canis lupus. Und die meisten Hunde sind es ebenfalls.

KOMMENTAR VON SVEN-MICHAEL VEIT

Wölfe in norddeutschen Wäldern sind eine Bereicherung der letzten Naturräume. Das auch hier einst heimische Raubtier hat jede Chance verdient, wieder hier zu leben. Fraglich allerdings ist, ob ein zersiedeltes Agrarland wie Schleswig-Holstein ausreichend große Reviere für den lauffreudigen Jäger bietet.

Falls nicht, wird er woanders suchen. Im Wendland und im Harz, in Meck-Pomm, Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Wichtig ist vor allem, die scheuen Tiere dort in Ruhe zu lassen.

Probleme aber wird es dennoch geben: Mit Landwirten, denen schon mal das eine und andere Schaf gerissen wird. Dann haben sie Anspruch auf Schadensersatz. Vor allem aber wird es Streit geben mit Jägern, die ihre Rehböcke bequem vom Hochsitz lieber selbst umbringen wollen. Die aber haben nicht mal Anspruch auf Mitgefühl. Wenn jemand ein Recht auf Wiedergutmachung hat, dann der hierzulande für fast zwei Jahrhunderte ausgerottete Wolf.

Das Vorbild der Luchse im Harz belegt, dass große Raubtiere konfliktfrei mit dem Menschen auskommen – zumindest mit solchen, denen Naturschutz vor Eigennutz geht.