: Die Klima-Killer von Rhein und Ruhr
Braunkohle, Autos, Haushalte und Industrie stoßen in Nordrhein-Westfalen besonders viel Kohlendioxid aus
Kohlekraftwerke: Die 50 Kohlekraftwerke haben in 2004 zusammen 160 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2) produziert. Dabei gilt Braunkohle als der größte Einzelverursacher von CO2 in Nordrhein-Westfalen. Der Bund für Umwelt- und Naturschutz schätzt, dass Braunkohlekraftwerke für 30 Prozent des gesamten Kohlendioxidausstoßes in NRW verantwortlich sind. Allein die vier größten Braunkohlekraftwerke kommen auf 90 Millionen Tonnen CO2 im Jahr. Die größten Dreckschleudern stehen in Frimmersdorf bei Grevenbroich im Kreis Neuss.
Industrie: Ob chemische Grundstoffe hergestellt werden oder Roheisen und Stahl – alles kostet Energie. Insgesamt rund 100 Millionen Tonnen Kohlendioxid haben Bergbau und Industrie in 2003 in die Luft geblasen.
Haushalte: Alle Haushalte verursachen zusammen 36 Millionen Tonnen CO2 (2003). Dabei könnte allein durch Gebäudesanierung viel gespart werden, bis zu 70 Prozent, schätzen Experten. Denn allzu oft entweicht die Wärme schon durch schlecht isolierte Fenster: Von 8,4 Millionen Wohnungen in NRW sind 6,3 Millionen vor 1984 errichtet worden und gelten somit als sanierungsbedürftig, was ihre Energiebilanz betrifft. Landesregierung und KfW-Förderbank helfen Hausbesitzern, ihr Eigentum zu sanieren (www.mein-haus-spart.de).
Verkehr: Mit rund 33 Millionen Tonnen CO2 gehören Autos und LKWs zu den Top-Klimagas-Emittenten in NRW. Zum Vergleich: Die Bahn stößt gerade mal 1,6 Millionen Tonnen aus. Der Flugverkehr kam 2003 auf 2,7 Millionen Tonnen CO2.
Gewerbe und Handel: Was braucht so ein Einzelhändler: Zum Beispiel Diesel, Erdgas, Strom oder Fernwärme. Wie bei Haushalten macht‘s auch hier die Menge. Insgesamt 32 Millionen Tonnen Kohlendioxid im Jahr haben Handel und Gewerbe 2003 ausgestoßen.
DIRK ECKERT