: Angst vor Rauchverbot
Wirte von Einraumkneipen sorgen sich um ihre Existenz. Klare Ansagen zum Thema gibt es nur von der FDP
Eine Ausnahme vom Rauchverbot für „Einraumkneipen“ forderten gestern die GeschäftsführerInnen der Viertelbars „Eisen“, „Litfaß“ und „Heartbreak Hotel“. Ein Rauchverbot wäre existenzbedrohend, sagte Fernando Guerrero vom Eisen. Da sie keinen Raum abtrennen könnten, müssten sie Gäste vor die Tür schicken. Das zöge Anwohnerbeschwerden über Lärm und Abfälle nach sich und würde den Charakter der Eckkneipe verändern. „Wir sind für viele Menschen wie ein Wohnzimmer, in dem sie ihre sozialen Kontakte pflegen, von denen würden wir einen großen Teil dann aussperren“, so Guerrero, selbst Nichtraucher. „Für die meisten ist das nun einmal leider mit Rauchen verknüpft“, so der Viertelwirt, „zum Rauchen zwingen wollen wir niemand“. Sollte sich zeigen, dass auch eine rauchfreie Eckkneipe ihr Publikum findet, spreche nichts dagegen, diese Nische zu besetzen. Rauchfreie Tage wollen jedoch weder er noch seine beiden KollegInnen in absehbarer Zeit einrichten.
Ob es in Bremen allerdings ein Rauchverbot in Gaststätten geben wird, ist noch völlig unklar. Diese Botschaft bekamen die drei gestern auch von den gesundheitspolitischen SprecherInnen der Parteien. „Die wollten sich wegen der Bürgerschaftswahl wohl nicht zu weit aus dem Fenster lehnen“, glaubt Guerrero. Eine Ausnahme machte die FDP: Wenn es nach ihr ginge, dürften die Wirte selbst entscheiden, ob bei ihnen geraucht wird. Die Bremer Gesundheitssenatorin sagt seit ihrem Amtsantritt im Oktober, sie wolle sich an Niedersachsen orientieren. Das Nachbarland hatte sich vor zwei Wochen für ein umfassendes Rauchverbot entschieden. eib