Einschlag im Palast

JEMEN Präsident Saleh und mehrere Politiker bei Granatangriff verletzt. Kämpfe weiten sich aus

SANAA afp | Bei einem Granatenangriff auf den Präsidentenpalast in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa ist am Freitag Staatschef Ali Abdallah Saleh verletzt worden. Es gehe dem Präsidenten gut, erklärte das Verteidigungsministerium. Auch das Staatsfernsehen dementierte Angaben eines Senders der Saleh-Gegner, der Präsident sei bei dem Angriff getötet worden. Ein hochrangiger Vertreter der Präsidentenpartei sagte der Nachrichtenagentur AFP, Saleh sei bei dem Angriff „leicht am Hinterkopf getroffen worden“. Laut Verteidigungsministerium will Saleh „in den kommenden Stunden“ vor die Presse treten.

Ein Parlamentssprecher sagte, auch Ministerpräsident Ali Mohamed Mudschawar sowie der Parlamentspräsident, mehrere Minister und weitere Politiker seien bei dem Angriff verletzt worden. Saleh und die Politiker hätten sich zum Zeitpunkt des Angriffs zum Freitagsgebet in der Moschee des Präsidentenpalastes aufgehalten. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen wurden bei dem Granatenangriff vier Offiziere der Saleh-treuen Republikanischen Garde getötet.

Die Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Mitgliedern des Haschid-Stammes hatten sich zuvor verschärft. Die vierte Nacht in Folge gab es in Sanaa Gefechte, und auch tagsüber wurden die Kämpfe fortgesetzt. Sie weiteten sich vom Norden der Hauptstadt in den Süden aus.