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Archiv-Artikel

Ökodiktatur deportiert alle Klimasünder

DEUTSCHLAND Umweltvergehen werden vom Ökologischen Rat härter bestraft. Satellitenbilder deuten auf Arbeitslager hin

In Deutschland werden Menschen in Arbeitslager deportiert, die mehr als fünf Kilogramm Kohlenstoffdioxid (CO2) am Tag produzieren.

Ein entsprechender Erlass zur Reglementierung des CO2-Ausstoßes verbietet jedem Bürger, die vom Ministerium für ökologische Fragen festgelegte Grenze zu überschreiten. Insider berichten von Arbeitslagern, in denen solche Vergehen geahndet würden. Zudem zeigen Satellitenaufnahmen der Nasa Camps, in denen offenbar mit Menschenkraft Energie gewonnen wird. Besonders schwer bestraft werden Bürger, die das staatliche Gebot zum Stoßlüften missachten oder bei der Zahnreinigung das Wasser laufen lassen. Dem Ziel, einen klimaneutralen Staat zu errichten, wird alles untergeordnet.

Der Untergrundaktivist Friedbert Kaiser berichtet: „Menschen, die gegen die neuen gesetzlichen Vorgaben verstoßen, werden vom Ökoregime radikal verfolgt.“

Seit 2040 ist Deutschland eine Ökodiktatur. Die Demokratie wurde mit dem Erlass zur ökologischen Sicherung Deutschlands vom 4. Juni 2040 abgeschafft. Begründet wurde dies mit der akuten Bedrohung durch den Klimawandel und den erschöpften Rohstoffen. Es regiert ein aus fünf Experten zusammengesetzter Ökologischer Rat. Die Machtsicherung übernimmt der Militärverband „Die Falter“.

Ein selbstbestimmtes Leben ist seit der Machtübergabe an den Ökologischen Rat nicht mehr möglich. Der Aktivist Friedbert Kaiser warnt: „Der strikte Veganismus führt zu Mangelernährung. Zusätzlich schwächt die rationierte Wassermenge den Gesundheitszustand der Menschen.“ Pro Person stehen täglich zwei Liter Wasser, 100 Gramm Dinkel und 200 Gramm regionales Gemüse zur Verfügung. Um Wasser zu sparen, hat das Regime 2041 einen wöchentlichen Waschtag eingeführt. Seitdem existiert eine erhöhte Seuchengefahr.

Erste Flüchtlinge sammeln sich. Das staatliche Autoverbot hindert sie daran, die Grenzen schnell zu überqueren. Fortbewegung ist per Gesetz nur zu Fuß möglich. Eine am Montag von der Untergrundorganisation ADAC im Süden des Landes veranstaltete Demonstration wurde niedergeschlagen. Mitglieder des ADAC werden verfolgt. Die einzigen Versammlungen, die das Regime erlaubt, sind wöchentliche Baumhuldigungen an der Zentraleiche jeder ökologischen Produktionsgemeinschaft. Mit Tanz und Gesang müssen die Teilnehmer die Natur preisen. Regimekritiker beklagen katastrophale Zustände. Ein von ihnen befragter Flüchtling sagt: „Ich habe eine neuseeländische Kiwi aus konventionellem Anbau gegessen. Nur mit großen Anstrengungen konnte ich vor dem Arbeitslageraufenthalt fliehen.“

Auch das Wirtschaftssystem ist komplett zum Erliegen gekommen. Arbeit dient ausschließlich der ökologischen Umstrukturierung: Wirtschaftskonzerne wurden zwangsenteignet. Solarparks stehen nun anstelle ihrer Betriebsgelände. Unter dem Vorwand, Ressourcen zu schonen, hat die Regierung auch die Medienlandschaft radikal eingeschränkt. Alle elektronisch produzierten Medien sind abgeschafft. Wer Papier verbraucht, muss mit einer Rehabilitationsmaßnahme in einem Recyclingcamp rechnen. Die gesprochene Sprache bleibt die einzige Möglichkeit zur Kommunikation.

AUS BERLIN VON UNSERER KORRESPONDENTIN JAMIE MOORE