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Archiv-Artikel

Warum der Umzug aufs Land?

betr.: „Eine Frage der Hausfrauenehre“, taz vom 16. 5. 07

Natürlich ist es nicht besonders schön, von seiner Umwelt seltsame und rückwärts gewandte Kritik zu hören. Doch frage ich mich ernsthaft, was diese Familie überhaupt auf dem Dorf sucht. Der Ehemann arbeitet in Hamburg, die Ehefrau könnte laut ihrer Aussage in Hamburg arbeiten, könne dies aber nicht, weil sie keine Betreuung für ihre Kinder finde. Aufs Land seien sie gezogen, weil das Bauen (oder Wohnen im Allgemeinen) in Hamburg zu teuer sei.

Mal andersherum gefragt: Warum sind sie nicht in der Stadt geblieben? Dort bauen oder wohnen lässt sich unter anderem mit der Abschaffung des Automobils, das man in einer Stadt wie Hamburg sicher nicht braucht, zum Teil refinanzieren. Zudem könnte dann das zweite Einkommen der Frau die Finanzierung sichern. Und Betreuungsangebote für die Kinder sind in einer Stadt auch zu finden. Warum also der Umzug aufs Land? Wegen der schönen, grünen und sicheren Umgebung für die Kinder? Das sind mindestens ebenso spießige Ansichten wie die der Dorfbewohner und zudem aus Umweltschutzgründen nicht wünschenswert. ROLAND BEER, Leipzig