: Äußerst bedenklich
betr.: „Brauchen wir ein Kriegerdenkmal?“, taz vom 24. 5. 07
Wenn in „diesem unserem Lande“ drei in Afghanistan zu Tode gekommene Soldaten, bevor sie auf dem Militärflughafen in Köln-Wahn ihren Angehörigen übergeben wurden, vom Verteidigungsminister Franz Josef Jung mit den Worten „Ich verneige mich in Dankbarkeit und Anerkennung“ für eine militärische Sinnstiftung missbraucht und mit hohlen Phrasen der Militärgeistlichen über die Notwendigkeit der „Verteidigung des deutschen Vaterlandes am Hindukusch“ bedacht wurden, ist es schon äußerst bedenklich, dass keiner der zahlreichen nicht betroffenen, zivilen und uniformierten Trauergäste das soldatische Spektakel unter Protest verlassen hat. Wie viele Soldaten müssen eigentlich noch bei der schon absehbaren Eskalation weltweiter kriegerischer Einsätze der Bundeswehr ihr Leben lassen, weil die Menschen „in diesem unserem Lande“ dies einfach so hinnehmen?
Wenn im Hinblick auf das abgelaufene militärische Trauerspiel einer wiederum lautstark auffordert, „desertiert in Massen,“ muss er da womöglich schon bald damit rechnen, von der Staatsmacht wegen „Wehrkraftzersetzung“ verurteilt zu werden?
KARL-HEINZ KLAIBER, Würzburg