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Archiv-Artikel

allah sei dank: muezzins in kairo plärren bald nicht mehr

Es gilt als eine der schlimmsten Strafen Gottes: Das Geplärre von rund 7.000 Muezzins in der ägyptischen Megastadt Kairo. 7.000 Muezzins krakeelen fünfmal am Tag, um die Muslime zum Gebet zu rufen. Alte Lautsprecher und krächzende Schreihälse haben die ägyptische Hauptstadt zum Mekka des Krachs werden lassen. Doch damit soll jetzt endgültig Schluss sein. „Aus religiösen und praktischen Gründen“ werde ein zentralisierter Gebetsruf eingeführt, erklärte ein Sprecher des zuständigen Ministeriums am Dienstag. Ab sofort werde ein Muezzin von einer der größeren Moscheen fünfmal täglich zum Gebet rufen. Sein „Adhan“ werde über einen Rundfunksender verbreitet und per Lautsprechersystem von den anderen Moscheen weitergegeben. Wären wir nicht Agnostiker, wir würden uns in den Staub werfen und Gott danken, der mit dieser Entscheidung gegen den Krach eigentlich einen Gottesbeweis geliefert hat. Wobei wir Lärmgeplagten erst einmal abwarten, ob der eine Muezzin in Kairo tatsächlich funktioniert und eine Spur leiser ist. Da haben wir nämlich so unsere göttlichen Zweifel.