UNTERM STRICH

Ausspioniert: Der britische Inlandsgeheimdienst M15 hat die marxistischen Historiker Eric Hobsbawm (1917–2012) und Christopher Hill (1912–2003) ausspioniert. Und das über Jahrzehnte, wie aus nun veröffentlichten nachrichtendienstlichen Unterlagen hervorgeht. Hobsbawm und Hill haben beide über Großbritannien hinaus großes internationales Renommee erlangt. Wegen ihrer Mitgliedschaft in der Kommunistischen Partei gerieten sie 1942 ins Visier des Geheimdienstes, der fortan deren Telefone anzapfte, persönliche Kontakte überwachte und Hunderte Akteneinträge anlegte. Am Freitag wurden die Dokumente dem britischen Nationalarchiv übergeben. Hobsbawm wollte die Akten im Jahr 2009 einsehen. Es wurde ihm jedoch verweigert. 2012 starb er. Die Dokumente offenbaren die Paranoia und die Unverhältnismäßigkeit des Staates im Umgang mit Kommunisten. Hobsbawm ist bekannt geworden durch seine Studien zur Arbeiterbewegung und sein vierbändiges Werk über die Geschichte des „langen 19. Jahrhunderts“ und des „kurzen 20. Jahrhunderts“.

Wiedereröffnet: Seit Samstag ist das erweiterte Picasso-Museum im Pariser Marais wieder zugänglich. Das Musée Picasso besitzt mit rund 5.000 Gemälden, Papierarbeiten und Skulpturen sowie dem Archiv des Kubisten die größte Sammlung des spanischen Künstlers. Wegen Missmanagementvorwürfen und mehrmaliger Verzögerungen bei der Wiedereröffnung war das Haus in den vergangenen Monaten wiederholt in die Schlagzeilen gekommen. Präsident Hollande sprach sich bei der Eröffnungszeremonie für eine tägliche Öffnung aller Museen aus. Zahlreiche Museen in Frankreich sind am Montag oder Dienstag geschlossen.