: Rigide Einlassungen
betr.: „Ein Kombilohn für alle“ von Christoph Butterwege, taz vom 24. 5. 07
Über den Sozialstaat Bismarcks ist schon viel gelacht worden. Heute – 2007 – wissen alle, wohin er geführt hat. Die Produktionsverhältnisse haben sich jedenfalls seitdem explosionsartig verändert. Wie sollen sich denn Ansätze für ausgleichende Gerechtigkeit entwickeln, wenn es innerhalb der Parteienlandschaft keinen Hebel gegen die illegitime Sozialgesetzgebung mehr gibt? Beispielsweise würde ohne die Freiheit der durch ein bedingungsloses Grundeinkommen erworbenen Verhandlungsmacht die massenhafte Schwarzarbeit das einzige Ventil bleiben, um die zwangsgestoppten Arbeitskraft- und Erwerbspotenziale umzusetzen. Würde sich die Diskussion um ein freiheitlicheres Menschenbild erweitern, könnten uns derart rigide Einlassungen erspart bleiben. Übrigens gibt es das „leistungslose“ Einkommen immer dort, wo die Zinshöhe eines Vermögens ausreicht, um davon zu leben. Wie viele BRD-Bürger sind eigentlich so gestellt? DIETHARD MEYER, Hamburg