: „Andere Realität“
INTEGRATIONSGIPFEL Es sollen Antworten auf die Fragen der Integrationsdebatte gefunden werden
■ 57, ist die Vorsitzende des Rates für Integration
taz: Frau Cerna, im statistischen Schnitt lebt ein Zuwanderer seit 19 Jahren in Deutschland. Warum sind immer noch Integrationsgipfel nötig?
Libuse Cerna: Auf beiden Seiten wissen die Menschen einfach nach wie vor viel zu wenig voneinander. Außerdem ist das Erste, was die meisten an einem Fremden sehen, das Negative. Dunkelhäutige Menschen werden zum Bespiel immer noch sehr skeptisch betrachtet. Ihnen wird per se oft Misstrauen entgegen gebracht, obwohl mittlerweile 10.000 Afrikaner in Bremen leben. Hinzu kommt, dass es wichtig ist, neue Ideen für eine bessere Integration zu entwickeln.
Sie erhoffen sich also neue Impulse?
Ja. In der individuellen Diskussion sollen neue Ideen entstehen, die an die Politik weitergegeben werden. Wir wollen vor allem mit jungen Menschen sprechen, da sie bestimmte Themen ganz anders auffassen.
Weshalb?
Sie haben einfach eine ganz andere Realität. Die meisten sind in einem heterogenen Umfeld mit vielen verschiedenen Einflüssen aufgewachsen.
In einem von zwei Workshops beschäftigen Sie sich auch mit Bildung.
Warum?
Bildung ist die Zukunft. Außerdem sind die Länder da zuständig. Das bedeutet, dass wir in Bremen konkret etwas umsetzen können. Es ist wichtig, sich zu kümmern und den Jugendlichen mit Migrationshintergrund eine Perspektive zu geben. LIS
11 Uhr : Empfang und Kinderturnshow
14 Uhr: Workshops zu Bildung, Altersbildern und Arbeitswelten
19 Uhr: Lesung mit Hatice Akyün