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Archiv-Artikel

Jelena Tregubova: Warum der Westen Putin vor die Wahl stellen muss

Ich habe eigene Erfahrungen mit Wladimir Putins Regime und seinem Regierungsstil. Ich war gezwungen, Asyl in Großbritannien zu suchen, weil ich den Kreml als Journalistin kritisiert habe. Ich bin überzeugt, dass es heute tödlich für mich wäre, in meine Heimat zurückzukehren.

Er hat damit gedroht, russische Fernraketen wieder auf Ziele in Europa zu richten wie während des Kalten Krieges. Ganz klar ist diese Eskalation der Gewalt eine direkte Folge der Appeasement-Politik der westlichen Politik. Die westlichen Führer haben während der sieben Jahre dauernden Regierungszeit Putins weggesehen, als er die Opposition, die freien Medien, NGOs und alle demokratischen Institutionen Russlands beseitigte.

Es gibt kein historisches Beispiel, in der ein Diktator nicht früher oder später eine Gefahr für seine Nachbarn geworden wäre. Wenn die Führer der G-8-Staaten im Anschluss an den Gipfel weiterhin mit Putin Hände schütteln, als wäre nichts passiert, werden sie sein Gefühl der Unantastbarkeit stärken. Stattdessen sollte Putin vor die Wahl gestellt werden: Entweder der Kreml setzt die demokratischen Freiheiten wieder ein, oder Russland wird von der G 8 und anderen internationalen Bündnissen ausgeschlossen.

Der offene Brief der Autorin und Regime-Kritikerin erschien gestern im Londoner Independent