: Banker-Prozess wegen Osmani
Wegen Untreue müssen sich seit gestern zwei Ex-Manager der Volksbank Lauenburg vor dem Lübecker Landgericht verantworten. Als Vorstandsmitglied und Aufsichtsratsvorsitzende sollen sie zwischen 2002 und 2006 Kredite über 20 Millionen Euro ohne Prüfungen und Sicherheiten an den umstrittenen Geschäftsmann Burim Osmani aus Hamburg vergeben haben. Statt in ein Bauprojekt in Mazedonien soll das Geld in Bordelle auf der Hamburger Reeperbahn investiert worden sein.
In einem anderen Verfahren wird sich der frühere Vorstandsvorsitzende der Bank verantworten müssen. Er habe sich auf eben diesen Vorstandschef verlassen, sagte einer der Angeklagten gestern. Der habe 30 Jahre für die Bank gearbeitet und sei für seine „sehr konservative Kreditvergabe“ bekannt gewesen, sagte der 51-Jährige. Die Kredite seien nie direkt an die Osmani-Familie vergeben worden, sondern an Mittelsmänner. Da beide Angeklagten aussagen wollen, hat das Gericht ihnen Höchststrafen von zwei Jahren auf Bewährung in Aussicht gestellt.
Der Fall beleuchtet laut Staatsanwaltschaft nur die Spitze eines Eisberges. Am 3. Juli beginnt der Prozess gegen den Ex-Bankchef und ein Ex-Aufsichtsrats-Mitglied. Letzterer soll direkte Kontakte zur Osmani-Familie gehabt haben und mit dem Bankchef die Volksbank Lauenburg um 90 Millionen eURO erleichtert und an den Rand des Zusammenbruchs gebracht haben. TAZ/DPA