: Kein Platz zum Essen
BILDUNG Am Gymnasium Horn gibt es zwar eine Mensa, darin aber kaum Platz. Doch die Fronten zwischen Schulverein und Behörde sind derzeit verhärtet
Dem Mittagstisch am Gymnasium Horn droht das Aus. Die unzureichende Raumsituation mache die Essensnachfrage wirtschaftlich unkalkulierbar, heißt es von Seiten des Schulvereins, der Träger des seit 2006 existierenden Angebots ist.
Von den über 1.000 SchülerInnen finden nur etwa 50 in der Cafeteria Platz. „Uns geht es nicht in erster Linie um finanzielle Zuschüsse, sondern um eine Raumsituation, die einen Mittagstisch überhaupt erst möglich macht“, sagt Carola Leferink, Vorsitzende des Schulvereins. Die Fronten zwischen dem Gymnasium und der Behörde seien verhärtet.
Das Gymnasium ist zwar keine ausgewiesene Ganztagsschule, doch durch das Abitur nach acht Jahren haben schon viele Kinder ab der sechsten Klasse Unterricht am Nachmittag. Zwar wurde der Essensausgabe am anderen Ende der Schule ein weiterer Raum zur Verfügung gestellt. Die Elternschaft plädiert jedoch für einen Raum in der Nähe der Mensa.
Jens Haker, einer der drei Schulelternsprecher bezeichnet die Situation als „unschön“. Eigentlich soll sich das Mittagessen selbst tragen, doch „momentan finanzieren wie das gesunde Essen durch den Süßigkeitenverkauf am Kiosk“, sagte Haker. Die Schulbehörde zeige kein Interesse an einem Konsens. „Wir sind zum Reden bereit, obwohl sich seitens der Schulbehörde kein Wille zur Kommunikation erkennen lässt“, sagt Leferink.
Die Auseinandersetzungen mit dem Schulverein ließen „Gesprächskultur“ vermissen, gibt Karla Götz, die Sprecherin der Bildungssenatorin zurück. Im Rahmen der Möglichkeiten sei investiert worden – im Jahr 2007 gab es 200.000 Euro für eine Verpflegungsmöglichkeit, dazu im vergangenen Jahr 40.000 Euro für die Mensa und Freizeitmöglichkeiten, so das Ressort. Eine Entspannung der Raumsituation sei frühestens im Jahr 2013 möglich, da dann – durch den Auszug der Berufsschule aus dem Schulzentrum Horn – einige Räume frei würden. Kein Gymnasium außer den zwei ausgewiesenen Bremer Ganztagsschulen bekomme Essensgeld, betonte die Sprecherin von Renate Jürgens-Pieper (SPD). Jede andere Schule müsse auch damit fertig werden. Die Schulbehörde hofft auf Gespräche im „moderaten“ Tonfall.
Mittlerweile stellte die Schule einen Antrag, um zur Ganztagsschule umgewandelt zu werden. „Wir haben das schon lange angeregt. Außerdem ist das Gymnasium Horn de facto eine Ganztagsschule“, sagte Leferink abschließend. LIS