Umweltschützer wollen mehr Sicherheit

ATOMANLAGEN Bürgerinitiative fordert Überprüfung der Werkstatt für defekte Castoren in Gorleben

„Die Anlage entspricht nicht mehr dem Stand der Technik“

Wolfgang Ehmke, BI-Sprecher

In die von Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) angekündigte Überprüfung älterer Atomanlagen muss nach Ansicht von Umweltschützern auch die Pilotkonditionierungsanlage (PKA) in Gorleben einbezogen werden. Die in den 1990er-Jahren gebaute PKA gehöre „auf den Prüfstand“, sagte am Mittwoch der Sprecher der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI), Wolfgang Ehmke.

In der PKA sollten ursprünglich hochradioaktive Abfälle für die Endlagerung vorbereitet und verpackt werden. Solange Gorleben kein offizieller Standort für ein Endlager ist, dient die Anlage als mögliche Werkstatt für defekte Castorbehälter aus dem benachbarten Zwischenlager. „Die PKA, die Ende der 80er-Jahre konzipiert wurde, entspricht nicht mehr dem Stand von Wissenschaft und Technik“, sagte Ehmke. Es sei deshalb überfällig, auch diese Anlage einer regelmäßigen Sicherheitsüberprüfung zu unterziehen.

Die 20 Meter hohe PKA steht auf einer Grundfläche von 61 mal 51 Metern im Gorlebener Wald. Die Baukosten beliefen sich auf rund 400 Millionen Euro. Eigentümer ist die Gesellschaft für Nuklear-Service (GNS). Das Tochterunternehmen großer Energiekonzerne betreibt auch die beiden Gorlebener Zwischenlager für Atommüll sowie das Zwischenlager im westfälischen Ahaus. Wenzel bereist in diesen Wochen alle niedersächsischen Atomanlagen. Er betrachte das „Alterungsmanagement“ als zentrale Herausforderung.  (epd)