: Wenn Freunde plötzlich abhandenkommen
„O Freunde, es gibt keinen Freund“, klagte schon so mancher Philosoph seit der Antike. Dass das Bedürfnis nach Freundschaften äußerst stark, ihre Beständigkeit aber alles andere als selbstverständlich ist, gilt für das menschliche Miteinander heute genauso wie in der Vergangenheit. Davon können die Schriftsteller Ruth Johanna Benrath und Hannes Köhler (Foto) ebenfalls ein Lied singen, wenn auch in Prosa. „Fremde Freunde“ nennt das Literarisches Colloquium die Begegnung der beiden Autoren, in der Benraths zweiter Roman „Wimpern aus Gras“ und Köhlers Debüt „In Spuren“ vorgestellt werden. Beide Bücher handeln vom Scheitern von Freundschaften, dem Verlassenwerden und den anschließenden Versuchen, sich über die Vergangenheit Rechenschaft abzulegen und den eigenen Gefühlen eine neue Ordnung zu geben. Das Autorengespräch moderiert die Literaturkritikerin Wiebke Porombka. TCB
■ „Fremde Freunde“: Literarisches Colloquium Berlin, Am Sandwerder 5. Heute, 20 Uhr. 6/4 Euro