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Archiv-Artikel

Projektstart für blühende Gemeinden

METROPOLREGION Manche Kommunen leiden als Pendler-Wohnorte unter Siedlungsdruck, andere Gemeinden veröden mit Leerständen, Überalterung und Wegzug. Ein Projekt soll Lösungen für alle entwickeln

Sterbende Dörfer, unattraktive Stadtkerne oder aus allen Nähten platzende Umlandgemeinden – ein neues Projekt will für die unterschiedlichen Gemeinden und Städte der Metropolregion Hamburg einen planerischen „Instrumentenkasten“ entwickeln. Der solle dabei helfen, die jeweiligen städtebaulichen Probleme zu lösen, sagte Oberbürgermeister Olaf Tauras (parteilos) am Dienstag in Neumünster zum Auftakt des „Leitprojekts Innenentwicklung der Metropolregion“.

Die Teilnehmer Bispingen, Dannenberg, Buchholz (alle Niedersachsen) sowie Brunsbüttel (Schleswig-Holstein) und Hamburg wurden aus 30 Bewerbern ausgewählt. „Wir hoffen in diesen sehr unterschiedlichen Orten auf exemplarische Lösungen, die auch auf andere Gemeinden übertragbar sein können“, sagte Katrin Fahrenkrug, die für das Regionalmanagement zuständig ist. Für das drei Jahre dauernde Projekt stehen 811.000 Euro zur Verfügung.

In der Metropolregion Hamburg leben rund fünf Millionen Menschen. Die Region umfasst 1.000 Orte, 19 Landkreise und Städte in Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.

Bei der Zukunftswerkstatt in Neumünster mit rund 175 Teilnehmern wurden die Ideen für die ausgewählten Orte vorgestellt. So soll in Brunsbüttel in der Innenstadt altersgerechter Wohnraum geschaffen werden, um den von Leerständen gebeutelten Bereich zu beleben. In Buchholz in der Nordheide, wo viele Hamburg-Pendler wohnen, ist „Nachverdichtung“ des Stadtkerns das Thema, obwohl die Stadt in der Vergangenheit stark gewachsen ist.

In Dannenberg sollen Leerstände und Brachflächen in der Innenstadt aktiviert sowie altersgerechtes Wohnen ermöglicht werden; in Bispingen sollen junge Leute in leere Wohnungen ziehen. Für die Hamburger Stadtteile Hamm und Horn ist ein Konzept geplant, das eine verdichtete Wohnungsbebauung und mehr Grünflächen verknüpft.

Ziel der fünf Teilprojekte sei es, trotz teilweise sinkender Einwohnerzahlen und alternder Bevölkerung die Wohn- und Lebensqualität flächen- und umweltschonend zu sichern.  (dpa)