heute in bremen : Inkontinenz – was nun?
Die Deutsche Inkontinenz-Gesellschaft informiert über Therapie-Möglichkeiten
taz: Herr Professor Schmidt, was ist das, „Kontinenz“?
Ernst-Heinrich Schmidt, Chef der Frauenklinik im Diako: Harn-Inkontinenz ist, wenn ein Mensch das Wasser nicht halten kann. Kontinenz wäre das Gegenteil. Alles ist dicht, alles gut.
Und was ist ein Kontinenz-Tag?
Die Inkontinenz ist ein riesiges Problem in der Gesellschaft. Bei Männern oft im Zusammenhang mit Prostata-Erkrankungen. Bei Frauen gibt es zwei Formen. Die Stress-Inkontinenz geht zurück auf eine physiologische Druckbelastung der Harnblase ...
Wann tritt das auf?
Zum Beispiel beim Treppensteigen, Springen, Husten, wenn der Beckenboden insuffizient ist.
Dagegen helfen Pilates-Übungen?
Bei einfachen Formen, ja.
Operieren Sie das auch?
Sehr viel. Zum Beispiel, wenn sie nach einer Geburt durch Gewebeveränderungen auftritt. Auch die hinteren Muskeln können dann so weit gerissen sein, dass eine Darm-Inkontinenz besteht.
Und die andere Form?
Das ist die Drang-Inkontinenz. Der Grund ist eine Übersensibilität des Blasen-Muskels. Es reicht, wenn eine Frau irgendwo Wasser tröpfeln hört.
Warum nun ein Kontinenz-Tag? Gibt es Betroffene, die mit ihrem Problem nicht zum Arzt gehen?
Das ist der Hintergedanke. Wir wollen auch über moderne, wenig invasive Verfahren informieren.
Wie viele Operationen haben Sie? Sind viele betroffen?
Jede zweite Frau über 50 hat es, statistisch gesehen. Wir haben eine oder zwei Operationen am Tag. Allein im Diako. Wir sind darauf spezialisiert. Interv.: KW
Samstag, 30.6., 10-13 Uhr, Glocke