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Archiv-Artikel

Kreditvergabe vor Gericht

Im Prozess vor dem Lübecker Landgericht um den Kreditskandal bei der Lauenburger Volksbank haben die Angeklagten die Vorwürfe krimineller Machenschaften zurückgewiesen. Ihre Anwälte verlasen entsprechende Erklärungen, weitere Angaben machten sie nicht. Der Ex-Bankdirektor Carsten Heitmann und das Ex-Aufsichtsratsmitglied Hauke Hillmer sollen zwischen 2002 und 2006 ungesicherte Millionenkredite vergeben und so die Bank fast in den Ruin getrieben haben. Laut Anklage soll das Geld unter anderem in Bauprojekte in Mazedonien und auf Konten der Angeklagten geflossen sein. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen Untreue vor.

Insgesamt zehn Fälle mit einem Kreditvolumen von 17 Millionen Euro wirft die Staatsanwaltschaft den beiden Männern vor. Stets sollen Strohmänner die Kredite für Bauvorhaben der Hamburger Osmani-Brüder beantragt haben. Über ein kompliziertes Firmengeflecht soll ein Teil des Geldes dann in Firmen gelandet sein, die den Angeklagten selbst oder den umstrittenen Osmanis gehörten. In der Erklärung Heitmanns heißt es, er habe die Bank über Jahrzehnte mit großem Erfolg geführt und bei Krediten stets großen Wert auf Sicherheiten gelegt. Auch bei den nun inkriminierten Fällen habe er mit einem positiven Ausgang rechnen können. Hillmer ließ erklären, keines der in der Anklage genannten Kreditgeschäfte sei je von externen Bankprüfern beanstandet worden. TAZ/DPA