Abschiedsvorstellung
: Zum letzten Mal falsche Gärtnerin

Sehr geehrte Sybille Specht, ich gestehe, dass ich in diesen Dingen nicht unbedingt ein Experte bin. Ob Sie „frisch-herb timbriert“ waren oder doch eher einen „schlanken Mezzo“ vorlegten – oder gar beides zugleich. Aber ich kam an jenem Abend ein kleines bisschen anders aus dem Theater am Goetheplatz heraus als ich hineingegangen war: Es gab „Hoffmanns Erzählungen“, Sie schlugen sich in Studentenmaske als Muse durch – angesichts Ihres saumseligen Klienten gar nicht so einfach. Androgyn, ab und an eine Zigarette rauchend (auf der Bühne!) zeigten Sie, wie sexy Oper sein kann. Am Mittwoch sind Sie in der „Finta Giardiniera“ zum letzten Mal in Bremen zu hören und zu sehen – wieder in Hosen und in einem umwerfenden Bühnenbild. Man wird zukünftig nach München fahren müssen, um Sie zu sehen. Ihnen wünsche ich dort alles Gute. Grüßen Sie auch Ihre Kollegen und Kolleginnen, die das Bremer Theater verlassen. Sie werden mir fehlen. Herzlich, Ihr Andreas Schnell

Mittwoch, 19.30 Uhr, Theater am Goetheplatz