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Archiv-Artikel

Studierende sind draußen

Der Deutsche Studienpreis der Körber-Stiftung richtet sich 2007 erstmals nur noch an Doktoranden

Von KAJ

Die veränderten Studienbedingungen haben jetzt bei der Hamburger Körberstiftung zu einer „Kurskorrektur“ geführt. So wird der „Deutsche Studienpreis“, der 1996 aus der Taufe gehoben wurde, um Forschung von Studierenden sichtbar zu machen, auf Promovierende begrenzt. „Wir fördern Visionäre. Dissertationen mit Relevanz gesucht“, heißt es im Wettbewerbs-Faltblatt.

„Studierende sind draußen“, erklärt Projektleiter Matthias Mayer. „Wir wenden uns gezielt an Nachwuchsforscher.“ Denn Studierende hätten unter gegenwärtigen Bedingungen „kaum noch eine Chance, eigenständige Forschungsprojekte zu entwickeln“, so Meyer. Dies habe im Wesentlichen mit den neuen Bachelor-Studiengängen zu tun.

Zu Beginn habe die Jury „deutlich mehr Beiträge mit eigenständigen Arbeiten von Studierenden bekommen“. Seit einigen Jahren aber gehe die Qualität unter den rund 300 Bewerbungen stetig zurück. Interessantes sei nur noch von weit fortgeschrittenen Studierenden gekommen. „Wir haben gefragt, woran das liegt“, sagt Mayer. Lehrende und Studierende hätten daraufhin erklärt, sie hätten keine Zeit mehr, sich irgendwelchen Sonderaufgaben zu widmen. Bei Bachelor-Studiengängen wäre ernsthafte Forschung „überhaupt nicht in Sicht“. Für die jetzt erst beginnenden Master-Studiengänge könne er noch nichts sagen. Aber auch die Bestrebungen, die Studienzeiten zu verkürzen und Gebühren führten dazu, „dass Leute noch zielorientierter studieren“, sagt Meyer.

Im Zuge der Neuerung wird das Preisgeld von 100.000 Euro auch nicht mehr auf 50 Preise aufgeteilt, sondern nur noch auf zehn, wobei die ersten drei Arbeiten gleich jeweils 30.000 Euro bekommen. KAJ

Infos: www.studienpreis.de