: Das Prachttor erstrahlt hinter Plexiglas
Das Pergamonmuseum baut das berühmte Markttor von Milet bei laufendem Museumsbetrieb wieder auf
Das Berliner Pergamonmuseum baut das Obergeschoss des Markttores von Milet aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. wieder auf. Seit dem vergangenen Jahr werden hinter einem Baugerüst und einer Wand aus Plexiglas bauliche Sicherungsarbeiten an dem römischen Prachttor vorgenommen. Der Wiederaufbau eines Teils des Marktors am kommenden Dienstag (17. 7.) sei ein wichtiges Etappenziel der Restaurierungsarbeiten, teilte das Museum gestern mit.
Die Sanierung erfolgt bei laufendem Museumsbetrieb, die rund eine Million Besucher pro Jahr können den Fortgang der Arbeiten auf der „gläsernen Baustelle“ beobachten. Restauratorische und statische Untersuchungen hatten ergeben, dass die obersten Partien des 1928/29 wiedererrichteten Marmorbaus wegen eines Bombentreffers in den letzten Wochen des Zweiten Weltkrieges und der Unzulänglichkeit der nachfolgenden Reparaturen in hohem Grade bedroht waren. Deshalb wurde entschieden, die am stärksten gefährdeten und am wenigsten fachgerecht verbauten Werksteine abzubauen und in einer externen Werkstatt zu sichern.
Rund 40 Steine des Giebelbereichs, überwiegend marmorne Originale und auch moderne Ergänzungen in Beton und anderen Materialien, wurden herausgelöst. Neu gewonnene Erkenntnisse besagen nach Museumsangaben, dass eine früher vorgesehene weitergehende Demontage des gesamten Tores nicht notwendig ist. Daher können nun die gesicherten Werksteine schnell wieder in die Fassade eingebaut werden.
Parallel zum Umbau und der Erweiterung des gesamten Pergamonmuseums vom Jahr 2010 an wird dann das Monument vollständig und abschließend restauriert. DPA