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Archiv-Artikel

Nach 19 Monaten nochmal von vorn

Senat schreibt Ortsamtsleiterstelle in Burglesum zum dritten Mal aus. Ex-Kandidat Thielking will Posten weiterhin

Der Posten des Ortsamtsleiters in Burglesum wird neu ausgeschrieben. Das entschied gestern der Senat. Die Stelle ist seit Ende 2005 unbesetzt, nachdem der vorige Amtsinhaber in den Ruhestand gegangen war. Wegen politischer Querelen konnte seitdem kein Nachfolger benannt werden.

Der Hintergrund: Anfang 2006 hatte der damalige Innensenator Thomas Röwekamp (CDU) versucht, den Politikwissenschaftler Kai Thielking gegen den Willen des Beirates als Ortsamtsleiter in Burglesum einzusetzen. Röwekamp war dafür von SPD und Grünen massiv kritisiert worden. Zuvor hatte es in Bremen keinen Fall gegeben, in dem der Senat die Beiratsempfehlung missachtet hatte. Die CDU argumentierte, das Gesetz ließe dies zu. Am 10. Juli dieses Jahres änderte die Bürgerschaft das Beirätegesetz. Nun kann der Senat nur noch aus „zwingenden Gründen“ einen anderen Ortsamtsleiter ernennen als vom Beirat vorgeschlagen. „Der Senat kann jetzt nicht mehr sagen: Der passt mir nicht“, so Senatssprecher Herrmann Kleen.

Ex-Kandidat Thielking sieht trotz der mittlerweile zweiten Neuausschreibung keinen Grund, seine Ansprüche zurückzuziehen. „Ich will nach wie vor Ortsamtsleiter werden.“ Er werde „alle hierzu notwendigen juristischen Maßnahmen ergreifen“. Im Frühjahr hatte Thielking beim Verwaltungsgericht Klage eingereicht, um seine Ernennung durchzusetzen. Eine Entscheidung ist in dem Verfahren noch nicht ergangen. Senatssprecher Kleen sieht juristisch keine Chance für den gescheiterten Bewerber: „Das Verfahren ist aufgehoben, der Widerspruch läuft daher ins Leere“.

Der Sprecher des Ortsbeirates Burglesum, Florian Boehlke (SPD), nannte die Neuausschreibung „nicht ganz glücklich“: „Jetzt ist die Stelle wohl noch ein paar Monate vakant.“ Er gehe davon aus, dass sich Heiko Dornstedt, stellvertretender Ortsamtsleiter in Vegesack und Beirats-Favorit der letzten Ausschreibungsrunde, erneut bewerben werde. Christian Jakob