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Archiv-Artikel

„Zum Schluss die Räuber“

KINDER Die Bremer Stadtmusikanten gehen mit Kindern auf Nachtwanderung im Bürgerpark

Christine Renken

■ 43, Schauspielerin und Leiterin des Theater Interaktiwo

taz: Frau Renken, Sie spielen heute den Esel. Ist das nicht eine undankbare Rolle?

Christine Renken: Im Gegenteil! Der Esel ist schlagfertig, belesen und hat auch ein bisschen Schalk hinter den Ohren. Ich bin wie er: etwas groß geraten, etwas rustikal.

Ist der Bremer Bürgerpark bei Nacht wirklich geeignet für eine Kinderveranstaltung?

Wir beginnen ja, wenn es noch hell ist. Der Bürgerpark ist die grüne Lunge Bremens. Wir möchten den Kindern zeigen, dass man dort wunderbar spielen kann. Denn erstaunlicherweise waren viele Kinder noch nie da. Wir wollten – retromäßig – die gute alte Nachtwanderung mal wieder ausprobieren. Und siehe da – es kommt immer noch gut an. Für heute haben sich schon 37 TeilnehmerInnen angemeldet.

Wird es denn gruselig?

Ein bisschen. Am Schluss treffen die Kinder auf die Räuber des Märchens. Die hocken im Busch. Vor allem die Kleinsten bekommen da schon ein bisschen Angst. Aber es ist erstaunlich, was die Kinder alles mit denen anstellen. Von Fesseln bis Bewachen oder Anmotzen. Ein kleiner Junge verlangte einmal ganz aufgeregt das Handy seiner Oma, um die Polizei zu rufen. Zum Glück sind die Räuber nicht echt.

Wer steckt hinter dem Theater Interaktiwo?

Wir sind SchauspielerInnen des ehemaligen Waldau-Theaters. Nach dessen Insolvenz haben wir beschlossen, weiterzumachen. Nächstes Jahr haben wir zehnjähriges Jubiläum. Wir spielen jeden Sonntag das Märchen der Bremer Stadtmusikanten im Domshof nach.

Interview: Laura Koch

Marcusbrunnen, 20 Uhr