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Archiv-Artikel

Schwarzwaldkonzentrat

Die Südwestdeutsche Medienholding und der „Schwarzwälder Bote“ machen gemeinsame Sache

Die Presselandschaft im Südwesten wird noch etwas konzentrierter als bisher: Unter dem Aktenzeichen B6-127/07 läuft beim Bundeskartellamt das „Zusammenschlussvorhaben“ der Südwestdeutschen Medienholding (SWMH) mit dem Schwarzwälder Boten. Damit wird auch das anstehende Übernahmepoker um die Süddeutsche Zeitung wieder spannend.

Zur SWMH, schon heute die drittgrößte Zeitungsmacht nach Springer und der WAZ-Gruppe, gehören neben Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten indirekt auch Rheinpfalz, und Südwestpresse sowie ein Anteil an der Süddeutschen Zeitung.

„Die Zeitungsgruppe Stuttgart und die Schwarzwälder Bote Mediengesellschaft beabsichtigen, ihre unternehmerischen Aktivitäten in einer gemeinsamen Gesellschaft zusammenzuführen“, heißt es in einer dürren Mitteilung der ansonsten extrem verschwiegenen SWMH in der gestrigen Stuttgarter Zeitung. Der Deal, über den keine Einzelheiten bekannt sind, muss vom Kartellamt genehmigt werden.

Der Schwarzwälder Bote (aktuelle Auflage rund 135.000) gehört der Verlegerfamilie Brandecker, zur rund 900 Mitarbeiter starken Verlagsgruppe gehören noch Anzeigenblätter, Magazine und Onlineangebote.

Kontakte zwischen dem in Oberndorf erscheinendenSchwarzwälder Boten und den Stuttgarter Titeln gibt es schon länger: So kann das Blatt schon heute auf die überregionalen Inhalte der Stuttgarter Zeitung zurückgreifen. „Noch tappt man im Dunkeln“, sagt Verlagsexperte Horst Röper zum geplanten Zusammenschluss. Sollte die Stuttgarter tatsächlich den Schwarzwälder Boten komplett übernehmen, bedeute dies aber wohl den Ausstieg aus den Plänen der SWMH, die Mehrheit bei der Süddeutschen Zeitung zu erlangen. STEFFEN GRIMBERG