Von der Spitze ins Abseits

CDU Schatzmeister Carl Kau schmeißt hin

Im Europawahlkampf durfte Carl Kau noch als aussichtsloser Spitzenkandidat die Bremer Landesliste anführen – bei der Landtagswahl sollte der Schatzmeister der Bremer CDU nur noch als verzichtbare Füllmasse auf Platz 23 antreten dürfen. Eine Deplatzierung nennt der Banker das in einem Brief an den Parteivorsitzenden Jörg Kastendiek. Im selben Schreiben erklärt er auch den Verzicht auf seinen Job als Kassenwart. Eine Hypothek gerade für einen Wahlkampf, in den die Union nur mit großer Mühe hineingekommen war: Als im Oktober über die Spitzenkandidatur entschieden werden sollte, war man schließlich bei der altgedienten Elisabeth Motschmann gelandet.

Zuvor hatten die aktuellen Führungsfiguren der Bremer CDU der Reihe nach unpässlich abgewinkt – oder waren wie der von Bremerhavens CDU-Chef Michael Teiser ins Spiel gebrachte Kau oder wie der von sich selbst favorisierte Bausenator a. D. Jens Eckhoff für unpassend befunden worden. Während Eckhoff, der als innerparteilicher Konkurrent des Fraktionsvorsitzenden Thomas Röwekamp gilt, von der Parteiführung auf den als sicher geltenden Listenplatz 10 gesetzt wurde, fand sich Kau an einer Position wieder, die er für „völlig aussichtslos“ hält – trotz der Möglichkeit, über Personenstimmen ein Mandat zu erringen. Jetzt schmollt er: Er werde lieber überhaupt nicht mehr antreten – und auch „nicht aktiv am kommenden CDU-Wahlkampf teilnehmen“, so Kau.  BES