heute in bremen : Der Name ist Programm
Im „Übersee“ lässt es sich trefflich auf Hugo Schauinlands Spuren wandeln
Bei Ihnen gibt es heute eine Führung unter dem Titel „Guten Abend – Schauinsland!“. Die meisten BremerInnen werden dabei an den Freiburger Hausberg denken.
Wiebke Ahrndt, Direktorin des Übersee-Museums: Das kann schon sein. Deswegen wollen wir ja anlässlich seines 150. Geburtstags an unseren Gründungsdirektor Hugo Schauinsland erinnern. Im Übrigen passt sein Name hervorragend zu unserem Programm.
Schauinslands Amtszeit endete vor 74 Jahren, 1933. Inwiefern kann er das Museum bis heute prägen?
Schauinsland sorgte während seiner über 40-jährigen Amtszeit mit ausgedehnten Sammelreisen zum Beispiel dafür, dass zu den ethnographischen Exponaten auch die Tiere ins Haus kamen – wir sind noch heute das einzige europäische Museum, in dem die Bereiche Handelskunde, Ethnologie und Naturkunde miteinander verzahnt sind.
Apropos verzahnt: Nach Ihrer besucherträchtigen Paradies-Ausstellung widmen Sie sich ab November dem „Bösen“. Suchen Sie die Extreme?
Nein. Die Ausstellung „All about Evil“ wurde uns vom Amsterdamer Tropenmuseum angeboten, wir haben sie etwas erweitert und umkonzipiert. Als nächstes machen wir – ganz „normal“ – mit „Sitting Bull“ weiter. Aber es ist durchaus zu beobachten, dass die existentiellen Themen, die grundsätzlichen Fragen des Lebens wie die nach dem Paradies oder dem Bösen derzeit sehr en vogue sind. Henning Bleyl
Führung: heute 17 Uhr, die Ausstellung „Ansichten aus Übersee“ ist bis zum 26. August zu sehen