Einblick (204)

Ina Senftleben, Fotografin

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie/dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum? Ina Senftleben: Die Ausstellung des britischen Künstlers Tom Mason in der SFA-Zentrale II [einer Wohnungsgalerie im Gräfekiez] hat mich sehr fasziniert und amüsiert. In seinen bunten Collagen, Zeichnungen und Texten steckt ein sehr eigener, fein abgründiger, durchaus britischer Humor.

Welches Konzert oder welchen Klub können Sie/kannst du empfehlen?Die ehemalige DDR-Raumerweiterungshalle in der Brunnenstraße Ecke Bernauer Straße war für mich einer der innovativsten Orte für Partys, Musik und tolle Kunstausstellungen. Leider wurde die Halle ohne Vorwarnung von der Polizei geschlossen [raumerweiterungshalle.tk], sodass jetzt ein neuer Ort für die Halle gesucht werden muss.

Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet Sie/dich durch den Alltag? Capricious, ein New Yorker Magazin für junge, künstlerische Fotografie, inspiriert mich immer wieder. Ansonsten ist mir der deutsche Magazinmarkt zu langweilig und zu konventionell, es fehlen hier großartige kleine Magazine wie der leider schon eingestellte Freier vom Arbeitskreis neue Dokumente in einer Schwarzweiß-Kopienästhetik. Deutsche Hochglanzmodemagazine braucht die Welt definitiv nicht mehr.

Welcher Gegenstand/welches Ereignis der Alltags macht Ihnen/dir momentan am meisten Freude? Das wichtigste Ereignis am Tag beginnt für mich morgens um 8 Uhr in meinem Lieblingskiez auf der Wrangelstraße: Menschen beobachten und Kaffee trinken.