piwik no script img

Archiv-Artikel

„Uns nervt das total!“

DEMONSTRATION AnwohnerInnen der Sebaldstraße wehren sich gegen renitente Verkehrssünder

Manuela Krüger

■ 51, ist Telekom-Angestellte und hat die Demo mit organisiert – war aber noch nie auf einer.

taz: Frau Krüger, warum wollen Sie heute demonstrieren?Manuela Krüger: Seit ungefähr fünf Jahren fahren Mitarbeiter vom nahe gelegenen Mercedeswerk durch die Sebaldstraße, obwohl das hier eigentlich ein geschlossenes Wohngebiet ist. Die benutzen die Straße als Schleichweg, um vier Ampeln zu sparen. Uns nervt das total! Woher wissen Sie, dass es Mercedes-Mitarbeiter sind? Weil die Polizei denen schon mal gefolgt ist. Die Autos haben auch alle Nummernschilder von außerhalb. Außerdem habe ich schon mal welche von den Arbeitern angesprochen. Die sagten dann, wenn ich Ruhe haben wolle, müsse ich auf‘s Land ziehen. Wenn das Wohngebiet geschlossen ist, wie kommen dann Autos durch? Die Mercedes-Mitarbeiter ignorieren einfach, dass die Durchfahrt nur für Anlieger ist. Das fängt um fünf Uhr morgens an, am Mittag nochmal und dann abends bis zehn. Morgens habe ich einmal 110 Autos gezählt. Seit wann wehren Sie sich? Im Februar dieses Jahres habe ich eine Umfrage in der Nachbarschaft gemacht und alle sind gegen die Autos, bis auf einer. Wir haben schon mit dem Ortsamtsleiter gesprochen. Aber ein Nachbar will die Stadt verklagen, wenn hier Durchgangspfähle aufgestellt werden. Was erhoffen Sie sich von der Demo? Dass endlich etwas passiert. Wir wollen Verkehrssenator Lohse zeigen, dass wir es ernst meinen. Unsere Forderungen stehen auch schon auf den Bettlaken- Bannern, die einige von uns an ihre Häuser gehängt haben.

Interview: LTK

Demo: Sebaldstraße, ab 12 Uhr