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Daniel Becke aus Erfurt hat härtere Strafen für Dopingsünder gefordert. Mit einem offenen Brief hat sich der Radprofi an die deutsche Politik gewandt und in einer Petition an den Deutschen Bundestag die Verletzung seiner Grundrechte durch dopende Mitkonkurrenten beklagt. Der Thüringer will seine Erkenntnisse über Dopingmöglichkeiten und -strukturen der unabhängigen Anti-Doping-Kommission des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) erläutern.

„Ich sehe mich bei der Ausübung meines Berufs als Profi-Radsportler in meinem Grundrecht der Handlungs- und Berufsfreiheit verletzt“, schrieb Becke. „Die hinlänglich bekannten Manipulationen der Leistungsfähigkeit einer Vielzahl von Berufskollegen mittels Doping nötigen mich dazu, meine Gesundheit zu schädigen. Und ich werde durch den Nichtgebrauch von Dopingmitteln wirtschaftlich geschädigt“, erklärte der Olympiasieger von 2000 im Vierer-Mannschaftsfahren.

Gesundheitlich geschädigt sieht sich Becke, „weil ich mich ungedopt mit gedopten Mitkonkurrenten auf physiologischer Ebene messen muss“, aus der eine „dauerhafte Überbeanspruchung der eigenen Physis“ folgt. Er habe sich gegen „weit offen liegende Dopingmöglichkeiten und -strukturen“ entschieden und kritisiert zu geringe präventive Maßnahmen im Kampf gegen Doping. Becke hat aber auch Verständnis für Profis, die sich anders entschieden haben. DPA