: Ein Despot erfindet sich neu
VERWANDLUNG Nach dem Verschwinden des Staatschefs fragen sich nicht nur Rebellen: Wo ist Gaddafi? Und wie sieht er heute aus? Sechs Vorschläge
VON DAVID DENK
BARTHOLOMÄUS Damit ihm im Untergrund nicht langweilig wird, könnte Muammar al-Gaddafi unter die Gesichtshaarkunstzüchter gegangen sein. Ungewohnt für ihn: Sein Bart reicht weiter als sein Arm
AFGHANISCHES MÜTTERCHEN In unrasiertem Zustand als Verkleidung nicht besonders glaubhaft, aber ansonsten eine gute Idee, spiegelt die blickdichte Burka doch die Undurchsichtigkeit ihres prominenten Trägers wider
TEHERAN-KOJAK Auf Gaddafis kahlgeschorenem Charakterschädel findet zusammen, was nicht zusammengehört: Die amerikanisch-iranische Freundschaft ist ein Projekt, das auch nach Jahrzehnten im Untergrund nicht langweilig wird
ERDMÄNNCHEN Das urwüchsige Pendant zu Modell Bartholomäus ist angelehnt an den urbanen Out-of-Bed-Look. Gekonnt kombiniert mit lehmiger Kleidung hat dies zuletzt Saddam Hussein in seiner Umorientierungsphase
OSTSTAR Als Symbol auf T-Shirts von 15-jährigen Vorstadtkids ist der Sowjetstern so allgegenwärtig und totgenudelt, dass garantiert niemand auf den Knilch unter der lappenartigen Kappe achtet. Cleverer, als es aussieht!
LONDON RAIN Auch für die Flucht in kältere Gefilde geeignet ist dieses Outfit, das Gaddafis Hang zur Extravaganz entgegenkommt. Außerhalb des Buckingham Palace aber wohl einen Tick zu auffällig Montage: taz; Fotos: ap (5), reuters (2)