: Schuldspruch in Montana
USA Jury erkennt auf „vorsätzliche Tötung“ des deutschen Austauschschülers Diren Dede
MISSOULA afp | Im Fall des Hamburger Austauschschülers Diren Dede ist der Todesschütze schuldig gesprochen worden. Die Geschworenen im US-Bundesstaat Montana entschieden am Mittwoch nach zwölfstündigen Beratungen, dass der Hausbesitzer Markus Kaarma den 17-Jährigen im April in seiner Garage vorsätzlich tötete. Ihm drohen mindestens zehn Jahre Haft.
Dede war nachts in die Garage des Mannes gegangen, offenbar auf der Suche nach Bier. Kaarma beobachtete dies und feuerte dann in die Garage, wobei er den Schüler tödlich am Kopf traf. Er hatte sich auf Notwehr berufen. Die Geschworenen befanden jedoch einstimmig, es habe sich um Selbstjustiz gehandelt. Das Strafmaß soll im Februar verkündet werden.
Mit ihrem Urteil setzten die Geschworenen in Missoula ein Signal: Die Castle-Doktrin, laut der Hausbesitzer in dem Bundesstaat sich selbst und ihre Familien auch mit tödlicher Gewalt verteidigen dürfen, hat ihre Grenzen. In diesem Fall handelte Kaarma nicht aus Selbstschutz, sondern nach Plan, als er den 17-jährigen Dede im April in seiner Garage erschoss.